Age of Empires 3 Complete (alle 8 Kampangnen)
Die Kampangnen des Hauptspieles hängen mit denen des 1. Addons zusammen, die des 2. Addons sind alle 3 komplett eigenständig (und leider recht kurz). Dabei richten sich die ersten 5 Kampangnen an der Geschichte einer Familie aus. Immer mit an den Brennpunkten der Geschichte, ohne zu viel zu Spoilern. Dabei wird die Geschichte aus Sicht der Hauptperson der 2. Kampangne des Hauptspieles erzählt (es hat 3, die aufeinander aufbauen und nacheinander freigeschaltet werden) und geht über mehrere Generationen und Zeitalter. Nett, es werden schon mal alte Schlachtorte neu besucht (natürlich sind sie nun anders). Insgesammt ist die Kampangne aber nicht so "groß" wie die von Age of Mythology.
Neben einigen dummen Übersetzungsfehlern (East India Companie = "Die Kompanie", 2. Addon) sind vor allem die Kampangnen des 1. Addons eher schlecht.
Zwar dreht sie sich um die Indianer, aber fast die gesammte Kampangne über spielt man ein aus dem Hauptspiel und Addon zusammengewürfeltes Minivolk mit sehr kleinem Techtree und grade mal 4 Kampfeinheiten.
Dies ändert sich erst in den letzten beiden Missionen.
Allerdings sind die Kampangnenmissionen recht abwechslungsreich gestalltet. Es gibt nur sehr wenige Missionen in denen man nur aufbauen und dann den Gegner plätten muss. Aber selbst die sind nicht immer nach Schema F. Worauf zum Glück größtenteils verzichtet wurde, das sind Missionen, bei denen es nur ein vorgegebenes Einheitenkontingent gibt.
Es gibt allerdings Missionen in denen man komplett auf Dorfbewohner (bauen und Sammeln) verzichten muss. Naja, muss, man kann sie nur nicht bauen. Und hier kommt einer der Knackpunkte des gesammten Spieles zum Tragen, das Hauptstadt und Kartensystem. Dadurch werden die fehlenden Dorfbewohner ins Absurde gezogen, denn natürlich kann man sich per Karte Dorfbewohner rufen.
Man muss nur Erfahrungspunkte Sammeln und das Deck entsprechend ausgestaltet haben. In den ersten 5 Kampangnen ist das aufgrund eines eigenen Kartendecks eher normal. Nur im 2. Addon spielt man ein Volk wie es ist. Diese Kampangnen richten sich etwas an historischen Ereignissen aus.
An sonsten ist es typisch Age. Gut ausbalancierte teilweise recht unterschiedliche Völker. Besonders die Völker der Addons unterscheiden sich Grundsätzlich von den anderen und haben eigene (teils für das Addon generelle) Eigenheiten). Die Europäischen sind aber eindeutig zu gleich. Es ändert sich zumeist nur eine Infanterieeinheit und ein paar Techoptionen (samt Gebäuden).
Faire Gefechte und eine mal gute mal absolut schwachsinnige KI. Insgesammt machen die Skirmishe wie die Kampangnen durchaus Spaß.
Allerdings hat das Spiel 2 Pferdefüße. Einmal beim Skirmish. Man kann die Kartengröße nicht selbst wählen, sie richtet sich automatisch nach der Anzahl der Spieler auf der Karte. Und richtige Zufallskarten gibt es auch nicht mehr. Nur vorgegebene Grundkarten für den Zufall.
Zum anderen das Kartensystem. Durch Rohstoffsammeln, Einheiten vernichten und bauen erlangt man Erfahrungspunkte die einmal die Heimatstadt im Level aufsteigen lassen und einmal, nach einer bestimmten gewonnen Menge (steigt immer weiter an), die Möglichkeit sich etwas aus der Heimatstadt senden zu lassen. Dabei können einige Völker auch automatisch XP generieren. Wahrscheinlich gibt es deshalb eine XP-Begrenzung pro Match (die aber schon bei 4-Spieler Matches viel zu niedrig ist)
Was man sich senden lassen kann bestimmt man durch ein Deck das man vorher zusammenstellt. Das Deck ist zahlenmäßig begrenzt und pro Zeitalter können nur eine bestimmte Menge Karten in das Deck gepackt werden.
So weit so interesant. Für Levelaufstiege der Heimatstadt kann man beliebig neue Karten freischalten, einige sind aber erst ab Lvl 25 und einige erst ab Lvl 50 wählbar. Außerdem wird alle X Level über 10 ein zusätzlicher Kartenslot freigeschaltet.
Das bedeutet, ein Spieler mit einer hochgelevelten Heimatstadt hat mehr Karten und kann sein Deck viel flexiebler bestimmen.
Dazu sind einige Karten Sinnvoll, einige überhaupt nicht. Generelle Boni auf die Rohstoffsammelrate oder ein stetiger Rohstofffluss oder die generelle Verstärkung eines Einheitentypes (oder sogar aller Inf oder Kav. Einheiten) sind einfach Mächtiger als ein paar Löwen, 2 Minischiffe, 300 Nahrungseinheiten oder eine Hand voll Einheiten.
Ein Spieler mit einer hochgelevelte Stadt hat also auch noch die mächtigeren Karten im Deck mit mehr Karten die er ausspielen kann. Wie in einem MMO, Zeit über Können.
Außerdem sind Gesammtdecks aller Nationen nicht unbedingt Gleichwertig. Besonders als Indianisches Volk ist es fast nur möglich Einheiten herbei zu rufen. Die schwächste aller Optionen.
Auch nicht wirklich durchdacht ist die Aufstiegsoption. Wie in Age of Mytology kann man bei einem Zeitalteraufstieg aus verschiedenen Optionen mit unterschiedlichen Boni wählen. In Age of Mythology sind das besondere Einheiten, spezielle Forschungen und göttliche Kräfte. In Age3 sind es Rohstoffe, Schiffe oder Einheiten. Außerdem stehen für die 4 möglichen Aufstiege immer nur die 5 selben Optionen zur Verfügung, die alle mit der Zeit nur stärker werden (mehr Einheiten, mehr Rohstoffe...). Auf einigen Karten ist eine davon (der Admiral, gibt Schiffe) eh Sinnfrei. Bleiben noch 4 für 4 Aufstiege.
Die asiatischen Völker des 2. Addons sind da anders. Auch ihnen stehen nur die selben 5 Optionen offen. Sie müssen allerdings Gebäude errichten die dauerhafte Boni (Rohstoffsammeln, ...), spezielle Fähigkeiten (alle Einheiten heilen), spezielle Forschungsoptionen oder spezielle Bauoptionen bringen (darunter auch Supereinheiten die alle Einheiten des selben Typs in der Nähe stärken). Manchmal sind es auch einfach nur besonders starke Kampfgebäude.
Eine gute Idee sind die Posten von einheimischen Völkern und die Handeslposten. Letztere bringen nur Rohstoffe oder XP, wenn ein vorbeifahrender (aufwertbarer) Handelswagen vorbeiziehen. Die Einheimischen bringen aber, wenn man sie mit einem Handelsposten beglückt, 3 mehr oder weniger sinnvolle Zusatztechs und zusätzliche Einheiten, die sich nicht auf das Bevölkerungslimit auswirken (und dadurch leicht Imba sind).
Einmauern ist auch nicht mehr so einfach möglich, da nurnoch eine begrenzte Anzahl an verteidigungsfähigen Gebäuden gebaut werden kann. Je nach Volk mehr (Inkas) oder weniger (Asiaten), die aber unterschiedlich stark sind. Durch eine Karte kann die baubare Anzahl erhöht werden. Gegen Artillerie haben sie allerdings keine Chance.
Sound und Grafik sind für ein Strategiespiel für mich mehr als in Ordnung. Auf die Physikeffekte sind nett, haben allerdings keine spielerische Auswirkung. Interesant ist, dass die Grafik auch meinen Rechner zum stocken bringen kann. Zumindestens auf Seekarten mit vielen Schiffen (die eigenen reichen) und Spiegelungen.
Es ist ein Strategiespiel mit guten Kampangnen und einer Age typisch guten Balance (der Völker ohne Karten). Leider aber auch einigen gut gemeinten aber schlecht gemachten Ideen.
Insgesammt muss ich sagen, dass Age of Mythologie das bessere Spiel ist mit den insgesammt schöneren Kampangnen, der besseren Balance und trotz nur 4 Völkern der größeren Abwechslung bei selbigen.
Trotzdem ist Age 3 immernoch eine
8/10
An sonsten spiele ich das, was immer dran ist.
Stainless Steel für Total War Medieval 2, Darkest Hour a Hearts of Iron Game (besonders den WW1 derzeit, leider kann die KI nicht gegenhalten), Supreme Ruler Cold War (ich will endlich den Patch! und eine viel schnellere CPU), AI War - Fleet Command (riesig, das dauert noch...), Hegemony Gold (dito) und Alpha Centauri Crossfire (ich habe ein neues Lieblingsvolk
).
Alles immer mal wieder Stundenweise. Läuft ja nicht weg und dauert eh ewig.
Edit:
Vergessen was zu schreiben.