Legion
Mit dem pseudoreligiösen Hintergrund könnte man eine Menge machen. Gott ist sauer auf die Menschen und will sie auslöschen. Was gehen würde sind kultige Engel mit kultigen Dialogen und irgendwie interesante Charaktere wie das geht macht God´s Army vor. Oder es kann zumindestens recht blutig und brutal von statten gehen. Siehe Gabriel. Alternativ kann man die Religion auch gleich komplett durch den Reißwolf drehen und was ganz durchgeknalltes draus machen. Siehe Angel Sanctuary.
Legion mach davon nichts.
Alle Charaktere sind uninteresant. Bis auf den üblichen schwarzen Gangsta und die versnoppte Tochter eines versnopten Ehepaares und ihr Vater. Diese bauen mit ihrem Auftritt immerhin noch eine gewisse Reputation auf. Die ersten Beiden lassen jeglicher Erwartung,, an interesante Personen, in einem gemeinsammen Gespräch unverzüglich bei der nächsten großen Screentime die Luft raus und Papa stirbt als Erster. Naja, nicht ganz, aber er ist außer gefecht.
Was bleibt ist ein wortkarger Engel, der eine blasse Schwangere beschützt, die den Weltenerlöser in sich trägt und eine Ansammlung von Klischees auf 2 Beinen. Und eine Horde besessener Menschen, diesmal von Engel besessen. Was jetzt keinen großen Unterschied zu allerhand dämonenbesessenen Gesocks aus anderen Filmen macht. Außer, dass sie viel schneller sterben.
Mag die Cut gewesen sein, aber die Action besteht aus 2 kleinen Ballereien, bei denen nicht wirklich viel passiert, außer man will unbedingt einen platzenden Kopf zeigen (nicht drin oder cut). Beide sind schon vorbei, bevor es überhaupt wirklich anfängt. Und 2 kleinen Nahkämpfen von Erzengeln. Gut zu wissen, bei einem Egel sind nur die Flügel kugelsicher, da scheinbar aus Metall. Zumindestens den Effekten nach.
Das Ende ist eher blöd gemacht denn gut gedacht und um den Tod der einzelnen Leute kümmert man sich nie. Optisch wirkt das ganze auch eher mau. Immerhin findet der letzte Kampf gegen die Engelshorden in einem runtergekommenen Diner mitten in der Wüßte statt. Die Qualität der Computeranimationen steht dem in nichts nach.
Ein lustiges Detail gab es dann aber doch. Wenn man an dem Morgenstern eines Engels dreht, wie am Gashebel eines Motorrads, dann fängt der Kopf des Morgensterns an sich zu drehen, als wäre eine Bohrmaschine drin. Sieht wirklich lustig aus - was aber wohl kaum die Intention gewesen sein düfte.
Alles in allem massiv Potential verschenkt. Ein Film, den sich wirklich niemand ansehen braucht.