Zuletzt durchgespielt / kommt nun dran

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Beitrag » 19. Sep 2015 18:53 #2551

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Despair
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Re: Zuletzt durchgespielt / kommt nun dran

Beitrag von Despair »

Risen 3 - Titan Lords

Nach gut 70 Stunden (inklusive DLCs) ist die Welt mal wieder gerettet und der letzte Teil der Risen-Trilogie abgehakt. Und es war - allen Abnutzungserscheinungen nach sechs Spielen zum Trotz - mal wieder großartig. Die Piranhas bleiben sich weitgehend treu und pfeifen auf „modernes“ Spieldesign - die alten Gothic-Fans danken es ihnen und würdigen „Neuerungen“ wie Markierungen auf der Karte keines Blickes. Kann man ja glücklicherweise abschalten. Die Schnellreisefunktion via Teleporter benutzt man beim erneuten Besuch bereits erforschter Gebiete aber doch ganz gerne, da die Laufwege - trotz relativ übersichtlicher Inseln - schonmal länger ausfallen können.

Zur Story: Eine Rahmenhandlung ist vorhanden, aber sie stört nicht weiter. Man arbeitet sich hauptsächlich durch „Gehe hin und hole mir“- und „Gehe hin und töte“-Quests, die nette kleine Geschichten am Rande erzählen. Die dürften Gothic- und Risen-Veteranen inzwischen aber ziemlich bekannt vorkommen. Was soll’s, wer spielt schon ein PB-Game wegen der Geschichte. Die Dialoge sind dementsprechend nicht gerade tiefgründig, sondern eher friesisch herb - beziehungsweise ruhrgebietig deftig. Der Umgangston ist hart aber herzlich, pathetische Schwafelköpfe müssen draußen bleiben. Es ist einfach großartig, nach vielen Stunden Spielzeit endlich dem bösen Obermotz gegenüberzustehen und ihm nichts weiter als ein gepflegtes „Verschwinde, du Idiot!“ an den Kopf werfen zu dürfen. Sowas kann man peinlich finden, muss man aber nicht. Ich mag dieses klassische und gleichzeitig augenzwinkernde Fantasy-Setting und verzeihe deshalb auch diverse piratige Auswüchse (inklusive Patty). Lieber Sumpfkraut statt Grog!

Die Dialoge laufen zwar ein wenig nach Schema F ab und könnten den ein oder anderen Sprecher mehr vertragen, bieten dadurch aber maximale Entscheidungsfreiheit. Man sagt immer genau das, was man sagen will - Fehlentscheidungen gibt’s nicht. Auch nicht beim Gut/Böse-System, das aber eher überflüssig wirkt. Schön ist hingegen, dass in den Dialogen öfter mal auf die Spielweise und die Fraktionswahl des Spielers eingegangen wird. Herrlich, wenn z. B. ein Tavernenwirt über die Dämonenjäger herzieht, wir ihn dezent darauf hinweisen, dass wir inzwischen selbst zu diesem Verein gehören und er daraufhin verbal zurückrudert. Das erzeugt ein nettes „Mittendrin statt nur dabei“-Gefühl.

Das Kampfsystem ist PB-typisch ein bisschen gewöhnungsbedürftig, geht nach etwas Eingewöhnung aber gut von der Hand. Die berüchtigten Angriffsschlaufen gibt’s zwar noch, man kann ihnen aber durch Wegrollen gut entkommen. Und irgendwann ist man - auch PB-typisch - so übermächtig, dass selbst größere Gegner kein Problem mehr darstellen. Dasselbe gilt für die etwas nervigen Seemonster- und Bosskämpfe: Hat man den Dreh raus, kommt man relativ einfach durch. Minispielchen und QTEs gibt’s auch, aber die stören nicht weiter. Das Messerwerfen macht sogar Laune.

Grafisch mag „Risen 3“ etwas angestaubt wirken, dafür läuft es aber auch auf betagteren Systemen angenehm flüssig. Landschaftlich ist es trotzdem eine Augenweide. Die Charaktermodelle sind manchmal etwas Klonkrieger-artig (besonders die Damen), dafür gehen sie Animationen weitgehend in Ordnung. Warum diverse Charaktere aber derartige Riesenpranken haben müssen, werde ich nie verstehen. Die Welt lädt wie immer zum Erkunden ein, selbst im hinterletzten Winkel findet man noch etwas. Und wenn einem eine Ente mit Namen „Dagobert“ über den Weg läuft, die ein paar Goldmünzen dabei hat, kann man sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. So muss das sein!

Fazit: „Risen 3“ ist ein echtes „Gothic“. Zwar etwas leichter zu beherrschen und angenehmer in der Bedienung (wenn auch noch lange nicht wirklich angenehm), aber die Marschrichtung ist unverkennbar. Das kann man altmodisch und ausgelutscht finden, klar. Man kann es aber auch lieben, mit allen kleinen und größeren Macken, und sich freuen, dass Piranha Bytes nicht dem Massengeschmack hinterherhechelt.

9/10 gnadenlos subjektive Punkte

ELEX kann kommen - und mit etwas weniger Questrecycling und einem gummibandlosen Kampfsystem wird es grandios werden.

Beitrag » 19. Sep 2015 19:20 #2552

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SierraLeon
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Re: Zuletzt durchgespielt / kommt nun dran

Beitrag von SierraLeon »

Ich bin jetzt jemand der nie mit den PB Spielen warm geworden ist. Ich hab ein Gothic 2 auch nur angefangen und dann entnervt beiseite gelegt und anschließend noch ein Risen 1 ausprobiert und ebenfalls genervt weggelegt und davon ab nur Tests bzw. Videos zu den letzten Spielen gesehen. Ich hab jetzt deinen Text gelesen und deine Begeisterung herausgelesen, auf der anderen Seite geht aus deinem Text hervor: Die Story ist egal, die Grafik ist eher mau, das Kampfsystem ist nicht schlecht, aber auch nicht überragend und die Quests sind nichts besonderes. Auf der anderen Seite lese ich: Die Welt lädt zum Erkunden ein und die Dialoge haben dir gefallen. Kannst du mir - wirklich aus deiner rein subjektiven Seite her - ein wenig den Charme des Spiels erklären? Weil ich versteh es nicht ganz, würde es aber eigentlich gern verstehen, weil ich RPGs sehr gern habe :)

Beitrag » 19. Sep 2015 19:49 #2553

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Despair
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Re: Zuletzt durchgespielt / kommt nun dran

Beitrag von Despair »

SierraLeon hat geschrieben:Kannst du mir - wirklich aus deiner rein subjektiven Seite her - ein wenig den Charme des Spiels erklären? Weil ich versteh es nicht ganz, würde es aber eigentlich gern verstehen, weil ich RPGs sehr gern habe :)
Es ist schwer in Worte zu fassen. Aber ich kann es versuchen. :D

Vorweg erstmal: Ich liebe alle drei Gothics und mag alle drei Risens. Deshalb stellt sich bei mir immer sofort ein heimeliges Gefühl ein. Man weiß, was zu tun ist und was einen erwartet.

Der Hauptreiz liegt für mich vor allem im Erkunden der Welt, die - trotz nicht mehr taufrischer Technik - wunderschön designt ist. Es gibt überall was zu entdecken: seltene Pflanzen, vergrabene Schätze, verschlossene (und teils erst viel später im Spiel knackbare) Truhen oder auch nur drei Goldstücke, die hinter einem kaputten Wagen liegen. Zusätzlich jagt man Viecher, nimmt sie aus (entsprechende Jägerskills vorausgesetzt) und verdient anfangs recht mühsam ein paar Kröten. Die Quests sind relativ einfach gehalten und werden meist während des Erkundens miterledigt, die Questgeber schwafeln nicht lange rum. Der allgemeine Umgangston ist rauh und die Witze flach, oftmals aber einfach augenzwinkernd sympathisch. Das alles lässt die Atmosphäre auch ohne großartige Hintergrundstory immer dichter werden, und man taucht immer tiefer in diese absichtlich mit Klischees um sich werfende Welt ein. Da fallen einige kleine Nervigkeiten beim Kampfsystem oder den Minigames/Bosskämpfen nicht mehr so stark ins Gewicht. Zusammgefasst würde ich sagen: PB-RPGs sind etwas für Jäger und Sammler, die ihr Fantasy-Setting gern derbe und dreckig haben, die ganze Sache aber gleichzeitig nicht allzu bierernst nehmen.

Beitrag » 19. Sep 2015 20:39 #2554

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gun
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Re: Zuletzt durchgespielt / kommt nun dran

Beitrag von gun »

Man sollte vielleicht auch sagen, die Welten von PB sind immer bis in den hinterletzten Winkel von Hand gebaut. Sie sind nicht aus Versatzstücken zusammengezimmert, sie sind nicht automatisch generiert. Jeder Baum ist nach dem gutdünken eines Menschen platziert und jedes "Loot" auch.
Dazu kommt, dass die Welt auch an Sonsten ebend realistisch aufgebaut ist. Mal abgesehen davon, dass ich noch nie einen Lokus gefunden habe... In Häusern und Wohnungen findet man einfach das, was man erwartet. Und bei Gegner auch.

Die abgebrannte Hütte im letzten Winkel hat in der Regel keine frischen Nahrungsmittel (ala Autolootkisten bei Bethesda) oder irre großen Schätze, dafür vielleicht ein paar rumliegende Goldstücke (per Hand verteilt) nen schlecht gelaunten Wolf, ein paar rostige Waffen und vielleicht noch eine Kiste mit ein bischen Schmuck. Aber vielleicht liegt auch ein magischer Gegenstand in der Kiste. Nur stehen da auch nicht 90 Kisten mit Plunder rum (ala Bethesda).
Eventuell gibt es aber noch an der Felswand dahinter eine Erzader, die man mit einer Spitzhacke abernten kann.

Außerdem kommt man als kleiner nichts könnender Tropf in die Welt den die NPCs allenfalls als Arbeitskraft sehen, wenn sie ihn nicht gleich eine reinhauen wollen. Und am Ende stapft man als Superman durch die Gegend, der allen Anderen den Dicken zeigt. Die Welt passt sich nicht an.
Auch würde ich die Quests jetzt nicht als so extrem generisch ansehen. Klar, es sind meist Boden-, Such-. oder Tötendienste. Aber sie passen nun mal wunderbar in die Welt und bringen einen nicht selten zu ganz besonderen Orten.

Es wirkt einfach wie eine in sich stimmige Welt. Und bisher habe ich das bei Rollenspielen bisher nur halbwegs bei Morrowind 3 oder Fallout 2 erlebt.
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Beitrag » 19. Sep 2015 21:16 #2555

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Despair
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Re: Zuletzt durchgespielt / kommt nun dran

Beitrag von Despair »

gun hat geschrieben:Auch würde ich die Quests jetzt nicht als so extrem generisch ansehen.
Ich meinte eher, dass einem viele Quests und auch die Geschichten drumherum doch etwas bekannt vorkommen, wenn man die Vorgänger gespielt hat. Ist aber wohl nicht ganz einfach, sich da immer wieder was total Neues aus den Fingern zu saugen.

Zu "Skyrim":
Ich hab' mich eben zum wiederholten Mal daran versucht, aber schon nach fünf Minuten wurde ich mir wieder der totalen Sinnlosigkeit meines Daseins bewusst und habe das Spiel beendet. So rudimentär die Geschichte in "Risen 3" sein mag, sie motiviert mich doch zum Weiterspielen. Bei "Skyrim" fehlt mir das bisher komplett. Man rennt quasi sinnbefreit durch die Gegend, schließt sich jeder x-beliebigen Fraktion an, wird deren Obermufti und geht dann weiter seines Weges. Das Crafting macht keinen Spaß, das Erkunden der zweifellos hübschen Umgebung befriedigt nicht. Irgendwie will der Funke, der bei "Morrowind" noch stark loderte und bei "Oblivion" schon etwas schwächer glomm inzwischen überhaupt nicht mehr überspringen. Keine Ahnung, woran das liegt.

Beitrag » 19. Sep 2015 21:25 #2556

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gun
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Re: Zuletzt durchgespielt / kommt nun dran

Beitrag von gun »

Die Welt ist einfach generisch aus Versatzstücken gebaut, es gibt 3 oder 4 Grundkonfigurationen von Dungeons und die Dungeons sind sich dadurch alle sehr Ähnlich (Praktisch ist es immer ein Schlauch der dich zurück zum Ausgang führt), generisches (unpassende) Items überall in der übergroßen Anzahl an Behältern (und wenn in nem uralten seit ewigen Zeigen verschlossenen Dungeon frische Brote und Weintrauben im nächsten Fass liegen...). Und das mitleveln und respawnen der Welt hilft auch nicht grade... Erinnere mich noch gut an Oblivion, wo auf einmal selbst der abgebranteste Dieb beim immer immer gleichen Diebespunkt auf einmal in Ebendherz oder Glasrüstung rumlief...
Und ja, die Hauptstory ist praktsich nicht existent. Manch ein Quest ist wirklich nett, das Meiste ist aber Schema F und die Fraktionswahl ist scheiß egal, da man am Ende eh überall sein kann und dann auch noch als Big Boss. Geht schon mal bei Gothic nicht. Da muss ich mir erstmal die Möglichkeit erarbeiten als Laufbursche anzufangen und ende dann zwar auf den höheren Rängen aber praktisch noch immer als Laufbursche der Bosse der Fraktion/Gilde.
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Beitrag » 19. Sep 2015 23:31 #2557

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SierraLeon
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Re: Zuletzt durchgespielt / kommt nun dran

Beitrag von SierraLeon »

Bei der Skyrim-Kritik schließe ich mich euch vollkommen an. Ich habe Morrowind geliebt, Oblivion ließ dann bereits nach und Skyrim ist absolut nicht meins. Und so toll finde ich die Welt da auch nicht, eher supermonoton und fad. Die Städte sind eigentlich alles Dörfer und der Schwierigkeitsgrad ist ... überall nur nicht richtig. Allein, dass man bei Skyrim um Level 30 rum plötzlich auf menschliche Gegner trifft die entschieden Härter sind als Drachen - während einem Drachen als die superböse, die die Welt vernichten sollen und so vorgestellt werden - ist komplett daneben. Da muss TES gewaltig aufholen, das ist wohl wahr.

Beitrag » 20. Sep 2015 00:18 #2558

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simple_mind
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Re: Zuletzt durchgespielt / kommt nun dran

Beitrag von simple_mind »

SierraLeon hat geschrieben:Ich bin jetzt jemand der nie mit den PB Spielen warm geworden ist. Ich hab ein Gothic 2 auch nur angefangen und dann entnervt beiseite gelegt
echt? für mich ist G2(DNdR) das großartigste Spiel aller Zeiten, habe es so ca. 30 ( :ugly: ) mal durchgespielt und habe bei jedem Durchgang immer wieder meinen Spaß, nach wenigen Minuten hat mich das Spiel wieder.
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Beitrag » 20. Sep 2015 01:38 #2559

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gun
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Re: Zuletzt durchgespielt / kommt nun dran

Beitrag von gun »

SierraLeon hat geschrieben:Bei der Skyrim-Kritik schließe ich mich euch vollkommen an. Ich habe Morrowind geliebt, Oblivion ließ dann bereits nach und Skyrim ist absolut nicht meins. Und so toll finde ich die Welt da auch nicht, eher supermonoton und fad. Die Städte sind eigentlich alles Dörfer und der Schwierigkeitsgrad ist ... überall nur nicht richtig. Allein, dass man bei Skyrim um Level 30 rum plötzlich auf menschliche Gegner trifft die entschieden Härter sind als Drachen - während einem Drachen als die superböse, die die Welt vernichten sollen und so vorgestellt werden - ist komplett daneben. Da muss TES gewaltig aufholen, das ist wohl wahr.
Drachen in Skyrim...
Konnte es ja mal anspielen. Schnellreise von einer Stadt zur Anderen. Ein Randomdrache wurde vorher gekillt, dann Reise auf so einem Wägelchen, die Torwache musste angesprochen werden (ein Quest), ging aber nicht weil die nächste Randomdrachenattacke grade lief.
Ungefähr genau so blöd wie die Obliviontore in Oblivion, von denen sich quasi hunderte öffnen konnten...
Absolut mieser Randomscheiß.
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Beitrag » 20. Sep 2015 15:58 #2560

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BlackDead
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Re: Zuletzt durchgespielt / kommt nun dran

Beitrag von BlackDead »

God of War: Ascension

Ein typisches God of War aber ich empfand es als den schwächsten Teil, bei Teil 3 hat man eben schon den größten Bombast erlebt und das was man in diesen Teil geboten bekommt wirkt eben mehr wie ein simpler Abklatsch.
Das Kampfsystem wurde deutlich entschlackt und die größte Neuerung besteht darin das man seine Hauptwaffe mit unterschiedlicher Elementarmagie auflädt, diese Unterscheiden sich aber leider kaum und die Kombos bleiben immer gleich.
Die Kämpfe sind auf den höheren Schwierkeitsgraden natürlich wieder schön fordernd aber leider gibt es manche frustige Stelle, größtes Problem bei den Kämpfen ist mal wieder die starre Kameraperspektive die bei manchen Situationen dazu führt das man komplett den Überblick verliert und nicht mehr erkennen kann wo genau sich die eigene Spielfigur befindet. Zwischen den Kämpfen gibt es wieder kleinere Rätsel zu lösen und diverse Geschicklichkeits-Passagen zu überstehen, letztere verlassen sich aber leider zu oft auf Quicktime-Events.
Handlungstechnisch ist das Spiel ein Prequel aber die Handlung ist ziemlich Nebensächlich und bietet keine großartigen neuen Einblicke in das God of War Universum.
Auf der technischen Seite kann das Spiel überzeugen, es läuft flüssig und die Grafik ist für PS3 Verhältnisse wirklich ansehnlich und auch der Sound überzeugen.

Insgesamt macht die Formel aber immer noch Spaß und wenn man auf diese Art Spiele steht kann ich das Spiel durchaus empfehlen.

Beitrag » 20. Sep 2015 16:35 #2561

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The Gravedagokck
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Re: Zuletzt durchgespielt / kommt nun dran

Beitrag von The Gravedagokck »

Fahrenheit - 7,5/10
Tjaaa, ein quantic dream-Spiel. Was erwartet den Spieler also? Eine spannende Story, währenddessen man selbst "nur" durch die Gegend laufen, ein paar Knöpfe drücken und ein paar Geschicklichkeitsspiele meistern darf. Wer jedoch meine Kommentare zu "Heavy Rain" und "Beyond: Two Souls" gelesen hat, weiß, dass das durchaus meinen Geschmack trifft. Warum dann 2 Punkte weniger als bei den PS3-Spielen?
Daran liegt nicht die Grafik, die auf der PS2 recht matschig und zudem in 4:3 (mit 16:9 Balken) daherkommt, denn gute Spiele überzeugen auch ohne Topgrafik. Einen halben Punkt nehme ich runter wegen der Steuerung, die noch etwas schwammiger ist und den Protagonisten teils dort hinführt, wo man nicht hin will. Grauenhaft ist anders, war aber bei den anderen Spielen besser. Einen Punkt weniger gibt es, weil die Story oft nicht konsequent zu Ende gedacht wurde, mir fehlten die ein oder andere erklärende Sequenz, warum denn sich nun die Geschichte so entwickelt hat, wie sie es tat. Da wären eins, zwei ausführlichere Videosequenzen nice gewesen. Joa, den letzten halben Punkt Abzug gibt es dafür, dass es eins, zwei Szenen gab, in denen nicht klar war, was nun gemacht werden musste und man auch einfach teils nichts sah, weil um einen herum komplette Düsterheit herrschte.
Trotzdem, Fahrenheit hat einen großartigen Soundtrack, ist für sein Alter super inszeniert, hat gute Charaktere, ein interessantes Design und eine etwas verwirrende, aber nach und nach doch packende Story. Quasi der Protoyp zu quantic dreams späteren Meisterwerken und auf jeden Fall einen Blick wert.
Got to be who you are in this world
Never walk out on your own story
But if you ever need me again
You know that I'll be, I'll be around.

Beitrag » 21. Sep 2015 11:30 #2562

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BlackOrc
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Re: Zuletzt durchgespielt / kommt nun dran

Beitrag von BlackOrc »

Kane & Lynch: Dead Men - 7/10
Kurzweiliger Third-Person-Shooter der mir schon irgendwie Spaß gemacht hat :D Man ist an vielen unterschiedlichen Orten unterwegs, mal in Tokyo Stadt, mal in einem Nachtclub, im nächsten Moment seilt man sich von einem Hochhaus ab oder stapft mit seinen Begleitern durch den Dschungel, die Orte an denen das Spiel stattfindet sind wirklich sehr abwechslungsreich und machen auch viel von dem Reiz aus.
Die Story wird von einem "Bring uns unser Geld zurück" zu einem handfesten Familiendrama und bietet auch 2 unterschiedliche Enden, viel mehr wird darüber aber nicht verraten.
Was mich allerdings furchtbar gestört hat ist die Steuerung, alles wirkt etwas schwammig und das Trefferfeedback ist grauenhaft. Auch läuft das Spiel unter Windows 8 nur wenn man es als Administrator ausführt, Windows Vista-Kompatibilitätsmodus einstellt und ein Games for Windows Live Installationspaket händisch in den Ordner des Spiels installiert ( :ugly: ).
Spielzeit dürfte so bei 6-8 Stunden liegen, je nachdem wie schnell man vorgeht, mein Spiel ist allerdings öfters mal abgestürzt so dass ich ganze Missionen erneut spielen musste weil dann auch nicht gespeichert wurde.
Aber ich denke wenn man Third-Person-Shooter mit etwas duchgedrehten Charakteren mag ist das Spiel durchaus einen Blick wert.
„Weißt du, was ich manchmal denke? Es müsste immer Musik da sein. Bei allem was du machst. Und wenn's so richtig Scheiße ist, dann ist wenigstens noch die Musik da. Und an der Stelle, wo es am allerschönsten ist, da müsste die Platte springen und du hörst immer nur diesen einen Moment.“

Beitrag » 21. Sep 2015 18:40 #2563

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Zaunpfahl
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Re: Zuletzt durchgespielt / kommt nun dran

Beitrag von Zaunpfahl »

Omerta - City of Gangsters - 6/10
Spiele im Mafia-Umfeld gibt es außer "Mafia" nur wenige, Omerta zählt dazu und erzählt die Geschichte eines sizilianischen Einwanderers nach Atlantic City, der aufgrund wiedriger Umstände als Krimineller sein Glück versucht. Man erlebt wie er sich nach und nach seine eigene "Familie" aufbaut und wie sich sein Verhältnis zu seinem Bruder, einem FBI-Agenten dabei verändert. Die Geschichte ist auch echt ganz spannend und lehnt sich ein wenig an die von Lucky Luciano an, der im Spiel auch mehrfach erwähnt wird. Erzählt wird in minimal animierten Comic-Sequenzen zwischen den einzelnen Missionen und durch Texttafeln im Spiel selbst.
Omerta ist eine Mischung aus Wi-Sim und Rundenstrategie, in der Stadtansicht baut ihr euer Imperium auf, gründet Geschäfte und scheucht eure bis zu 6 Teammitglieder dafür durch die Stadt. Bei besonderen Events wechselt das Spiel in den Rundenkampf-Modus auf hübschen 3D-Karten in Iso-Ansicht. Der Schwierigkeitsgrad schwankt dabei enorm, hängt aber meistens nur von der Gegner-Zahl ab. Trotzdem kann es frustrierend sein wenn ein Charakter mit guten Schusswaffen-Werten gleich 3 mal hintereinander eine 75% Trefferchance versemmelt, die Gegner aber alle treffen. Es gibt auch Nahkämpfer, die zwar ziemlich kräftig zuhauen können, aber gleichsam ziemlich nutzlos sind wenn 90% der Gegner mit Schusswaffen auf einen losgehen. Die Kämpfe spielen sich recht taktisch, man muss Deckungen nutzen, Sichtfelder beachten und die verschiedenen Talente der Gangster sinnvoll einsetzen um da heil durch zu kommen. Trotzdem ist der Glücksfaktor recht hoch, weil Startpositionen der Gegner und teilweise auch deren Bewaffnung zufällig ausgewürfelt werden. Und weil man nie mehr als 4 Charaktere mit in den Kampf nehmen kann, teilweise aber gegen bis zu 15 schwer bewaffnete Gegner antritt (ok, mehr als 10 sind es nur in 2 oder 3 Missionen) macht das das Spiel nicht unbedingt leichter.
Und auch der Wi-Sim-Teil wirkt ein wenig unausgegoren, zu wenig Geld zu haben ist selten ein Problem, Verluste macht man eigentlich nie. In der Kampagne gibt es in der Stadt zudem keinen Gegner, der einem Betriebe wegnehmen würde oder eine Konkurrenz darstellt. Es gibt zwar feindliche Geschäfte, die kann man aber weitestgehend ignorieren oder einfach aufkaufen. Bis auf eine Mission spielt auch die Zeit nie eine Rolle, die man sich nimmt um Missionsziele zu erfüllen oder Extras zu sammeln.
Ich hatte trotzdem rund 18 Stunden Vergnügen mich durch die Kampagne zu ballern, aber mir gefällt einfach das Setting und die Erzählweise des Spiels. Die Grafik schaut auch ganz hübsch aus, die Stadt wirkt durch Fußgänger und Autos ein bisschen lebendig, bei Tag- & Nacht-Wechsel wechselt die Beleuchtung und auch die Kampf-Einsätze sehen ganz nett aus. Insgesamt macht das Spiel aber zu wenig richtig um eine echte Empfehlung wert zu sein, wobei es aber auch nicht so viel falsch macht um gänzlich schlecht da zu stehen. Für am Thema interessierte Rundenstrategieliebhaber vielleicht einen Blick wert.
It's a hundred and six miles to Chicago, we got a full tank of gas, half a pack of cigarettes, it's dark and we're wearing sunglasses. - Hit it!
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Beitrag » 29. Sep 2015 17:51 #2564

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Despair
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Re: Zuletzt durchgespielt / kommt nun dran

Beitrag von Despair »

Blackguards

In gut 50 Stunden (inklusive "Untold Legends"-DLC) durchgespielt. Mit monatelangen Pausen dazwischen, weil der Tischkantenbeißfaktor dieses Spiels doch ein recht hoher ist. Irgendwann wurde mir meine Lebenszeit dafür zu schade, jeden Kampf mehrfach zu wiederholen und ich hab' auf "Leicht" gestellt. :D

Insgesamt ist Blackguards ein gelungenes Taktik-RPG mit wahrlich anspruchsvollen Kämpfen. Leider spielt der Zufallsfaktor eine zu große Rolle - meine Mannen haben wirklich reichlich Löcher in die Luft gehauen. Aber irgendwie macht das auch den Charme ein bisschen aus. Die eigene Frustresistenz sollte man aber auf die maximale Stufe leveln. ;)

Abseits der Kämpfe hat mir die schlichte, aber grafisch hübsche Präsentation gut gefallen. Die Vertonung ist super gelungen, die Gespräche verlaufen meist witzig, die Pointen sitzen. Die Story ist nichts Besonderes, aber sie erfüllt ihren Zweck. Eigentlich geht's ja doch nur ums Kämpfen. Ein bisschen mehr Rollenspiel á la Nordlantrilogie hätte nicht geschadet.

7,5/10 Punkte

Beitrag » 2. Okt 2015 22:56 #2565

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SierraLeon
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Re: Zuletzt durchgespielt / kommt nun dran

Beitrag von SierraLeon »

Zwischen meinen beiden Monsterprojekten zum Durchspielen, in die ich beide schon viel zu viel Zeit gesteckt habe, musste mal wieder ein kurzes, kleines Spiel rein. Heute in einem Schwung durchgespielt: The Beginner's Guide.

Das Spiel ist das nächste Werk von Davey Wreden, dem Macher des ziemlich großartigen The Stanley Parable. Wer jetzt allerdings ein Spiel im Stile von The Stanley Parable (TSP) erwartet, der liegt hier völlig falsch. The Beginner's Guide (TBG) ist etwas so glaube ich noch nie da gewesenes. Was seltsam ist, wenn man bedenkt, dass - ähnlich wie bei TSP - die Interaktionsmöglichkeiten im Spiel minimal sind. Man kann springen, sich ducken, für beides gibt es keinen Grund und ab und an kann man mit der linken Maustaste mit Gegenständen interagieren oder schießen - auch das (fast) völlig unnötig, weil es keine Gegner gibt. Anders als bei TSP gibt es jedoch keine Entscheidungen, die es zu treffen gibt, eigentlich ist TBG ein klassischer "Walking Simulator", aber auf seine eigene Art ist dieses Spiel viel mehr, dazu gleich.

Zuerst jedoch haken wir die technischen Details etwas ab, was ... schwierig ist in diesem speziellen Fall. Grafisch ist das Spiel völlig unbeschliffen, das gleiche gilt für den Sound. Die Level sind oftmals detailarm, es gibt hier und da untexturierte Bereiche, es gibt niedriger aufgelöste Texturen, komische Soundeffekte, etwas unsaubere Loops, Sounds die zu leise sind und so weiter, sogar das Herumlaufen ist manchmal holprig, weil der Charakter an Ecken hängenbleibt oder was auch immer. Alles Dinge die für ein normales Spiel ein Todesurteil wären, TBG ist wohl die einzige Ausnahme, bei der all das in Ordnung ist und damit komm ich zu dem eigentlichen Spiel.

Worum es in TBG eigentlich geht erklärt der dazugehörige Trailer ganz großartig, ohne dass zu viel verraten wird, von daher würde ich empfehlen sich diesen anzusehen. Grob zusammengefasst geht es darum, dass euch während dem Spiel viele kleine Spieleprojekte vorstellt und diese kommentiert werden. Stellt euch vor, ihr kommt an einen fremden Computer, ihr klickt etwas herum und findet einen Ordner: "Mein Hobby" und in diesem Ordner sind viele Dateien und wenn ihr auf die erste klickt startet sich ein kleines Spiel, und so klickt ihr euch durch ein Spiel nach dem nächsten und lernt auf diese Art die Person näher kennen. Die Spiele sind von jemandem namens Coda und ein Freund von ihm, Davey Wreden (gesprochen von sich selbst) kommentiert das Ganze. Die Projekte beginnen dabei wirklich am Anfang bei den ersten Gehversuchen Codas, einer Counter Strike Map, in der schwebende Kisten und so weiter zu finden sind und ansonsten nicht viel bis hin zu ambitionierteren Projekten, an denen er Monate gearbeitet hat. Im Spiel gibt es die ... vierte Wand nicht. Diese ist gleich von Anfang an kaputt, Davey spricht euch persönlich an, bittet gleich zu Beginn sogar darum, dass wenn man noch weitere Interpretationsideen hat, sie ihm ruhig per Mail an die Adresse soundso schicken kann. Und so spielt man sich nach und nach chronologisch durch diese Projekte Codas, zusammen mit Davey und versucht diesen Coda nach und nach besser kennenzulernen, während Davey immer wieder Dinge erzählt oder erklärt. Und so wie sich die Projekte weiterentwickeln so entwickelt sich auch der Mensch, der diese Projekte macht weiter, was sich wiederum in der Art der Projekte widerspiegelt.

Das alleine wäre schon faszinierend, doch passieren in den 2 Stunden Spielzeit Dinge, die mich zumindest schwer berührt haben und von denen ich hier nicht weiter erzählen will. Das ist sicher auch von Spieler zu Spieler unterschiedlich, bei mir hat das Spiel absolut gezündet, bei jemand anderem kann es ein fader, belangloser Quatsch sein. Das Spiel überrascht einen und reißt einen damit um so tiefer mit hinein. Das gelingt vor allem, weil man nicht weiß ob das was man gerade hört Spiel oder Nicht-Spiel ist und das ist die eigentliche Stärke von TBG. Mir persönlich ging es so, dass dieses sofortige einreißen der vierten Wand eine sehr effektive Methode war um für mich das vorzubereiten was kommen sollte und das hat perfekt geklappt.

TBG kostet 7 Euro bei Steam zur Zeit und für mich waren es 7 Euro, die sehr gut ausgegeben waren, denn TBG ist ein Spiel über das ich noch lange nachdenken werde.

Beitrag » 10. Okt 2015 16:36 #2566

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Re: Zuletzt durchgespielt / kommt nun dran

Beitrag von BlackDead »

Yakuza: Dead Souls


Ganz grob gesagt ist das Spiel nur eine bessere Mod für Yakuza 4 denn man ist genau im selben fiktiven Stadtteil in Tokyo unterwegs der keine neue Inhalte bietet und auch der Spielablauf hat sich im Grunde nicht geändert denn man steuert wieder vier verschiedene Charaktere in ihren jeweiligen Kapitel um die Haupthandlung voranzutreiben und erledigt verschiedene Nebenmissionen oder man beschäftigt sich mit den zahlreichen Minispielen die man schon aus den Vorgänger kennt. Die große Änderung im Spiel besteht darin das man nicht mehr haufenweise Möchtegern Gangster verprügelt sondern haufenweise Zombies abknallt, das läuft sehr Arcade-mäßig ab und die Steuerung ist dabei ziemlich gewöhnungsbedürftig. Trotzdem kann es kurzen Dosen ganz spaßig sein sich durch die Massen an Zombies zu kämpfen aber man merkt schnell das die Abwechslung fehlt und die Kämpfe sind auch auf den hohen Schwierigkeitsgrad zu leicht geraten. Die Zombieplage nimmt im voranschreitenden Spielverlauf immer mehr Teile der Spielwelt ein was letztendlich aber keine große Auswirkungen hat.
Wie in der Yakuza Reihe üblich gibt es wieder zahlreiche Nebenmissionen zu lösen aber letztendlich sind die sich alle sehr ähnlich auch wenn sie teilweise in einer recht unterhaltsamen Nebenhandlung eingebettet sind, die Yakuza typischen Absurditäten sind sowieso eine Stärke des Spiels auch wenn das Ganze gerne mal ins Alberne abdriftet, abgesehen davon ist die Handlung aber absoluter Durchschnitt und bietet einen nichts Neues.
Grafisch ist das Spiel relativ schwach aber dafür kann die japanische Synchronisation überzeugen und auch der Soundtrack hat ein paar nette Stücke.

Insgesamt also ein sehr durchschnittlicher Titel der höchstens etwas für Fans der Yakuza Reihe ist oder Freunde von obskuren japanischen Spielen.

Beitrag » 15. Okt 2015 18:01 #2567

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Re: Zuletzt durchgespielt / kommt nun dran

Beitrag von Despair »

Arcania - Gothic 4

Ich hab’s jetzt tatsächlich doch durchgespielt. „Arcania“ ist ein von vorne bis hinten durchschnittliches Metzel-RPG mit einer ziemlich lahmen Geschichte und uninspiriert wirkenden Quests. Kann man spielen, muss man aber nicht.

Das Hauptproblem des Spiels ist das „Gothic“ im Titel. Denn außer einigen bekannten Charakteren und einem ähnlichen Kampfsystem hat es mit den PB-Gothics nichts gemein. Sowohl die Außenwelt als auch die Dungeons sind schlauchig und leer, Entdeckerdrang will daher nicht aufkommen. Das Charaktersystem ist beliebig, man verteilt pro Levelaufstieg mickrige drei Pünktchen auf Zauber- und Kampffähigkeiten. Crafting und Alchemie sind vorhanden, machen aber wenig Laune. Die NPCs und die Dialoge mit ihnen sind teilweise arg nahe an der Fremdschämgrenze. Der raue Charme der Original-Gothics wird nie erreicht.

Der Hauptcharakter ist vollkommen gesichtslos und unglaubwürdig. Er mutiert vom einfachen Hirtenjungen zum Überkämpfer, getrieben von einer völlig ausgelutschten Rachestory. Und nebenbei wird mal wieder die Welt vor bösen Dämonen gerettet. Trotzdem ist sich der strahlende Held nicht zu schade, sämtliche Hütten und Kisten gnadenlos leerzuräumen - selbst wenn die rechtmäßigen Besitzer direkt danebenstehen. Die interessiert das nämlich nicht die Bohne.

Fazit: „Arcania - Gothic 4“ wirkt von Anfang bis Ende wie eine gelangweilt runterprogrammierte Auftragsarbeit, auf die die Entwickler nicht wirklich Bock hatten. Dementsprechend habe ich mich ebenso gelangweilt und diverse Nebenquests auslassend bis zum Ende durchgequält. Dabei ist das Spiel keine völlige Gurke und ist grafisch durchaus ansehnlich. Für Gothic-Fans ist es allerdings ein Super-GAU, da es sämtliche Trademarks der Serie verwässert oder ganz weglässt. Schade.

5/10 Punkte (bzw. 2/10 Punkte mit Gothic-Fanbrille)


Jetzt gehe ich endlich mal Mass Effect 2 an. Muss man sich da jedesmal erneut beim Cerberus-Netzwerk einloggen, um in den Genuss der installierten DLCs zu kommen? Irgendwie ist das EA-typisch mal wieder nicht klar ersichtlich... :uglycafe:

Beitrag » 17. Okt 2015 16:20 #2568

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The Gravedagokck
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Re: Zuletzt durchgespielt / kommt nun dran

Beitrag von The Gravedagokck »

Saints Row: The Third - 9/10
Yäy, mein erstes durchgespieltes PC-Spiel 2015 (glaub ich). :ugly: Spaß bei Seite, der Rechner war ja seit 01/2015 kaputt und daher ist es nicht weiter verwunderlich, dass ich bisher nur PS3-Titel hier stehen hab dieses Jahr.
Saints Row 3 ist quasi GTAs behinderter, durchgedrehter Bruder und so spielt er sich auch. Etwas arcadigere Missionen, wesentlich mehr bescheuerte Gadgets, eine Stadt, in der irgendwie alle aufeinander losgehen und eine abgefuckte Comedy-Story. Insgesamt von vorne bis hinten sehr gut unterhaltend, negativ zu bewerten sind lediglich die etwas hektischen, kurzen Cutscenes, bei denen sich die Dialoge teils überlappen oder nicht zu Ende geführt werden und generell sind die Dialoge sehr übergelagert und teils antwortet der eine schon bevor der andere seinen Satz zu Ende gesprochen hat. Anyway, spaßige Ballerei, jetzt muss ich mir mal das Full Package von Teil 4 organisieren.
Got to be who you are in this world
Never walk out on your own story
But if you ever need me again
You know that I'll be, I'll be around.

Beitrag » 17. Okt 2015 16:20 #2569

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Crizzo
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Re: Zuletzt durchgespielt / kommt nun dran

Beitrag von Crizzo »

Splinter Cell - Blacklist

Nach dem total unstealthigem Vorgänger (Convictions) ging es jetzt mit "Blacklist" immerhin wieder in die richtige Richtung. Ich habe immer die Variante "Ghost" gewählt. D.h. keine Toten, nicht entdeckt werden und die Gegner entweder umgehen oder ausknocken und wenn notwendig verstecken. Das Verstecken ist allerdings nicht mehr so nötig wie noch in den Teilen 1 bis 4. Was wohl u.a. damit zu tun hat, dass die Wache nicht direkt nach Leuten suchen und meist nur auf ihrer Route die ohnmächtigen Kollegen finden und evtl. aufwecken. Danach wird dann gesucht. Zudem sind die Levels in mehrere Abschnitte eingeteilt, was im vorherigem Abschnitt passiert, ist dann eben auch egal für den nächsten Abschnitt.

Die anderen Methoden sind Panther (ein Mittelding aus den anderen beiden) und Assault. Letzteres: Waffen schnappen, und ballern was das zeughält. Ein paar Missionen zwingen einen allerdings auch zum Schleichen und niemanden zu verletzten/töten. Gleichzeitig sind manche Abschnitte nur mit Gewalt lösbar.

Als Hauptsquatier hat Sam ein Flugzeug. Dort ist sein Team plus ein paar Statisten am zu arbeiten bzw. begleiten einen per Funk oder zu Fuß in den Missionen (z.B. Grim, wie in den Vorgängern). Das Flugzeug kann ebenfalls wie die Ausrüstung von Sam (Anzug, Schuhe, Waffen, Gadgets etc.) mit Dollars aufgewertet werden. Einsätze der Hauptstory bringen Punkte, je nach Spielart und Handlungen eben mehr oder weniger. Diese werden in Geld umgerechnet. Zudem gibt es noch Nebenmission, die den einzelnen Teamkollegen zugeordnet werden. Da muss man dann Opiumfarms ausradieren, Gegnerwellen überstehen oder eben Daten o.ä. bergen. Das Erfüllen der Missionen bringt Geld und verschiedene Ausrüstungsboni, ich hab nur zwei-drei von diesen Missionen wirklich beendet und ansonsten mal ausprobiert und dann wieder ignoriert. Ich habe die zusätzliche Ausrüstung nie vermisst. Hauptsächlich haben mich diese Missionen ob des Speichersystems sehr genervt.

Beispiel Opiumfarm: 11 Gegner müssen ausgeschaltet werden, wenn man erwischt wird, kommt sehr viel Verstärkung, ergo kann man Neuladen. Dann beginnt man das gesamte Level wieder von Vorne. Jedenfalls dachte ich das am Anfang. Nach den 11 Gegner kommt man in den 2. Abschnitt, nochmal ein Dutzend Gegner, vergeigt man es jetzt, darf man immerhin am Anfang des 2. Abschnitts neustarten. Hat man jetzt aber keine Lust mehr und beendet das Spiel, dann darf man beim nächsten Spielstart die komplette Mission, d.h. am Anfang 1. Abschnitts wieder beginnen. :autsch: Sehr sehr ärgerliches Speichersystem. Das hat mich so frustiert, dass ich da einfach keine Lust mehr auf die Nebenmissionen hatte, obwohl sie doch für ein wenig Abwechslung gesorgt haben. In den Story-Missionen gilt das zum Glück. Dort kann man auch direkt in der Mission wieder einsteigen und die Speicherpunkte sind meistens auch ausreichend eng gesteckt, so dass es nicht nervt.

Grafik und Sound sind wirklich angemessen und sehr atmosphärerisch. Beim Sound gibt es allerdings eine Macke, die vielleicht nur die Deutsche-Syncro betrifft. In Splinter Cell kann man schon immer die NPCs belauschen und die erzählen dann mal witzige, mal interessante oder völlig belanglose Sache. In Blacklist reden sie allerdings in vielen Situationen und Levels oft einfach Englisch, dann wieder Deutsch und wieder Englisch. Das nervt.

In den Missionen ist es zur Abwechslung übrigens ziemlich hell. Das war in den Vorgängern durch quasi nur Nachteinsätze und unrealistisch dunkle Büro-Räume (wer Arbeit denn so im Stockdunklen) noch einfacher, weil es einfach mehr Schatten gab. Nicht geändert hat sich die Steuerung im Vergleich zu Convictions. In Deckung gehen, per Tastendruck zur nächsten Deckung heckten und alle Spezialbewegungen aus den ersten Teilen gibt es auch nicht mehr. QTEs gibt es eigentlich nicht. Manchmal muss man bei Situationen schnell eine Taste tippen (Wachhund abschütteln) und im Finale, aber das störte mich nicht.

Die Story finde ich sogar recht gut und war doch spannend und hat mich auch fleißig zum weiterspielen animiert. Gestartet wird jede Mission über das SMI, so ein Kontrolltisch in der Mitte des Flugzeugs. Da kann man sich verschiedene Infos zur Mission anschauen und alle Missionen beginnen, auch den Multiplayer. Zu Beginn kommt ein Briefing und am Ende des Briefings ist nochmal die Möglichkeit die Mission doch nicht zu starten oder zu beginnen. Dazu ein kleiner Spoiler:
Spoiler:
Was bringt das anhalten? Am Anfang dachte ich, da kann man noch irgendwas tun, wenn es viele Einwände gegen Sams Entscheidung gab. Aber ich wusste nach dem Anhalten irgendwie nicht ob und wie man irgendwas ändern kann.
Bleibt sich natürlich im Splinter Cell-Thema treu, wen das angepisst hat, der wird auch hier nicht auf seine Kosten kommen.

Kommen wir zu einem weiteren Ärgernis: die KI nervt mich manchmal doch deutlich. Einmal fällt ihr gut auf, dass das Licht kaputt ist oder die Tür plötzlich offen steht. Dann ist es wieder so, dass die KI teilweise echt taub zu sein scheint. Da klettert man über das Dach oder an einem Träger entlang und die Sounds werden schön eingespielt, aber hören tut es keiner. Dann schleicht man sich wieder von hinten an Gegner ran und da man das Tempo nicht mehr so fein per Mausrad steuern kann, wie z.B. in Chaos Theory, hören die Gegner einen manchmal und drehen sich noch schnell rum. Vielleicht ist das mit dem Gamepad und dem Analogen Stick besser machbar, hab ich aber nicht probiert. Andere Kollegen liegen dann an der Kante einer Deckung und die treten fast drauf, bis ich sie auch per K.O. um die Ecke zerre, aber das könnten sie wirklich sehen.

Spielzeit ist wohl ordentlich. Für die meisten Missionen braucht man so 40-70min. Kürzere so 25-30min. Davon gibt es doch genug. Gefühlt ist der Teil so lang wie die Vorgänger. Mit den Nebenmissionen wird allerdings einiges noch an Spielzeit gestreckt.

Alles in Allem recht solide. Wenn es noch einen Teil gibt, hätte ich noch so einige Wünsche, um es wieder zu einem "echten" Splinter Cell zu machen. Aber immerhin gibt es wieder die Möglichkeit (fast) niemanden zu töten.

8/10
Das Leben ist wie ein Fahrrad. Man muß sich vorwärts bewegen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren.
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Beitrag » 17. Okt 2015 23:54 #2570

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Zaunpfahl
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Re: Zuletzt durchgespielt / kommt nun dran

Beitrag von Zaunpfahl »

Hab Mad Max durch. Fazit: meh
Riesige Open World mit jeder Menge Wüste, aber außer 728.439 Sammelquests nichts drin zu erleben. Blasse Charaktere, von denen man viel zu wenig erfährt und die Story ist auch mit 2 Sätzen erklärt: Irrer Bösewicht klaut Mad Max sein Auto und jagt die Werkstatt eines sehr verrückten Schraubers in die Luft. Mad Max schwört Rache und will seine Karre wieder haben und erledigt auf dem Weg dahin ne halbe Million Leute.
Wenigstens sieht das Spiel richtig gut aus, hat schöne Effekte und die wenigen Cutscenes sind nett inszeniert. Die Steuerung der Autos ist am Anfang arg gewöhnungsbedürftig und schwammig, wird aber besser je weiter man das Auto upgraded.
Ich bereue den Kauf zwar nicht, aber besonders gut unterhalten fühle ich mich davon auch nicht. Wäre es einfach nur linear die Story ohne die drölfzig Sammelaufträge und der ganzen sinnlosen Fahrerei durch die Wüste, würde das Spiel meiner Meinung nach etwas gewinnen, andererseits ist die Geschichte halt auch nicht unbedingt die tollste...
It's a hundred and six miles to Chicago, we got a full tank of gas, half a pack of cigarettes, it's dark and we're wearing sunglasses. - Hit it!
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Beitrag » 3. Nov 2015 20:45 #2571

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Rumple
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Re: Zuletzt durchgespielt / kommt nun dran

Beitrag von Rumple »

Wasteland 2 DC

Ein klassisches isometrisches Rollenspiel mit rundenbasierten Taktikkämpfen.

Man fängt mit einem festen Team von vier vorgefertigten oder selbsterstellten Charakteren an. Im Laufe des Spiel können weitere Charaktere rekrutiert werden, über die man in Kämpfen allerdings unter gewissen Umständen auch die Kontrolle verlieren kann.

Die Story schließt an die Geschehnisse des ersten Teils an, die 4 Anfangscharaktere aus Teil 1 tauchen auch hier wieder als NPCs auf.

Diverse Entscheidungen gibt es auch zu treffen, die sich auch auf den weiteren Verlauf des Spiels auswirken; ein gewisser Wiederspielwert ist also gegeben.

Das UI finde ich teil ziemlich furchtbar:

Im rechten unteren Teil ist ein Ticker, der nicht nur Kampfgeschehen sondern auch generelle Beschreibungstexte, Dialoge, etc. erfasst. Das Feld ist dann leider viel zu klein und viel zu schnell überfüllt. Etwas schnell nachlesen geht nicht, weil es keine Bildlaufleiste gibt und das hochscrollen extrem langsam von statten geht. Hat dazu geführt das ich viele Texte einfach ignoriert habe, was ja eigentlich nicht der Sinn der Sache ist. :uff:

Hin und wieder "rekrutiert" man auch NPCs die nicht fest zur Party gehören. Dummerweise kann man sie nicht selbst steuern und die AI stellt sich da dumm und suizidal an. Sowas kotzt mich an. :kotz:

Verbuggt ist das Spiel teils auch noch:

Manchmal kann, während eines Kampfes, ein Gegner nicht richtig anvisiert werden und muss "manuell" angegriffen werden, also erst nochmal das Waffensymbol angeklickt werden. Ein Partymitglied wurde kurzzeitig aus der Party sortiert, ist dann plötzlich verschwunden und nicht mehr auffindbar. Grafikflackereien, Kamerafreezes und noch ein paar Sachen mehr.

Fazit: Das Spiel hat zwar seine Macken, nervt teils etwas aber ist alles in allem doch ein unterhaltsames lineares Endzeit-Rollenspiel mit dem man eigentlich nichts verkehrt man, wenn man sich dafür interessiert.

Beitrag » 9. Nov 2015 11:08 #2572

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Rumple
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Re: Zuletzt durchgespielt / kommt nun dran

Beitrag von Rumple »

The Blackwell Legacy

Ein klassisches Adventure; recht kurz und die Rätsel sind leider eher simpel, aber Story, Charaktere und Grafik gefallen mir.

Das Steuerungssystem mit Notizblock und Hinweisen, die kombiniert werden müssen, ist auch ne schöne Sache.

Wollte eigentlich Grim Fandango spielen, aber werde mich doch erstmal mit den restlichen Blackwell-Spielen beschäftigen.

Beitrag » 15. Nov 2015 21:49 #2573

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Despair
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Re: Zuletzt durchgespielt / kommt nun dran

Beitrag von Despair »

The Wolf Among Us

Mit dem "Märchen-Szenario" kam ich besser klar als erwartet und von der Inszenierung her gefällt mir der böse Wolf besser als "The Walking Dead". Nur die Story hat mich nicht gerade umgehauen. Außerdem hasse ich es, wenn ich beim Abklappern der ohnehin schon wenigen Hotspots sofort einen Trigger auslöse, der die Handlung fortsetzt. Aber so läuft das halt bei Telltale. Egal.
Spoiler:
Alleine der Kampf gegen Bloody Mary war es wert, das Spiel gespielt zu haben.
8,5/10 Punkte

Beitrag » 15. Nov 2015 22:01 #2574

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Re: Zuletzt durchgespielt / kommt nun dran

Beitrag von Rumple »

*Glass him* :uglycoffee:

Beitrag » 16. Nov 2015 17:54 #2575

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Re: Zuletzt durchgespielt / kommt nun dran

Beitrag von Despair »

Rumple hat geschrieben:*Glass him* :uglycoffee:
Das musste ich erstmal bei youtube "nachschlagen". Hab' ich natürlich nicht gemacht. :D
Spoiler:
Dafür hab' ich dem Crooked Man den Kopf abgerissen. :uglycafe:

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