Sind wir alle Kriegsgeil?

Alle Spiele, egal ob am PC, auf der Konsole oder dem Handheld werden hier diskutiert.
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Beitrag » 14. Okt 2007 21:04 #1

Rudi75
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Sind wir alle Kriegsgeil?

Beitrag von Rudi75 »

Hi Leute,

Sind wir PC-Spieler kriegsgeil? Ständig lächeln uns auf Cover diverser Magazine abstruse Figuren mit fetten Wummen an... Umso brutaler ein Spiel, umso mehr Aufmerksamkeit erlangt es... umso realistischer Sterbeanimationen, umso besser... ich habe mich schon des öfteren gefragt, was sich da so für Spiele auf meinem PC tummeln... und warum zum Teufel ich auf 80 % aller LAN-Partys nur Ego-Shooter spiele...es macht einfach heidenspaß :)

Sind wir denn alle so "primitiv" kriegsgeil? :huh:

Beitrag » 14. Okt 2007 21:07 #2

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Dod
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Beitrag von Dod »

Naja, ich war als Kind auch aus unerfindlichen Gründen fasziniert von Spielzeug-Colts und fand Schießereien im TV spannend. Später dann liebte ich Sci-Fi-Weltraumgeballer und heute gerne auch Egoshooter. Wobei ich Shooter eher als Reaktionstest sehe, die Grafik als "Machbarkeitsstudie" ;) ..

Gute Frage aber, was läuft da im Menschen ab, daß so viele Leute auf Schießereien stehen. Ästhetik des Krieges? Chereographie der Gewalt? Stumpfe Urtriebe?
Kinder zu haben ist wie ein Horrorfilm. Wenn es still wird, passiert gleich was Schreckliches.

Beitrag » 14. Okt 2007 21:25 #3

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gun
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Beitrag von gun »

Meine Meinung ist, der Mensch ist ein von Natur aus agressieves Tier (selbst unsere nächsten Artverwandten gehen auf "Spaßjagt"). Aber wo läßt sich in der heutigen Zeit noch diese natürliche Agressivität ausleben. Ich denke mal das ist das Fastsinierende an den ganzen Kriegsspielen. Du kannst einfach Das tun was du sonst nie in deinem leben tu würdes. Ebend auch mal die böse Seite ausleben.
Und das war schon immer so. Fürher haben sich die Kinder ebend beim Geländespiel, Räuber und Gendarm oder Cowboy und Indianer mit Holzstöcken erschossen. Und zwar weit unterhalb der Altergrenze die heute für Egoshooter gilt. :ugly:
Alternativ war doch Boxen mal total in...
"Man wird durch den Eintritt in eine christliche Partei genauso wenig anständig, wie man zum Auto wird, wenn man sich in eine Garage stellt. Richard Rogler
"Es geht darum, wer die Information kontrolliert, nicht wo sie liegt." US-Richter zu Clouddaten

Beitrag » 14. Okt 2007 21:31 #4

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Corthalion
very victory such point wow
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Beitrag von Corthalion »

So ziemlich jedes Kind wird mindestens einmal (und auch mit Spaß) "Räuber und Gendarm", wenn vielleicht auch mit anderem Namen oder abgewandelter Form, gespielt haben. Und auch Kinder beschränken sich dabei nicht einfach aufs Fangen des Bösen, sondern rufen gerne Sachen wie "peng peng, du bist tot" - das gehört zum Spiel dazu. Aber schon hierbei bemerkt man eine Sache: es sind hauptsächlich männliche Wesen, die so etwas spielen. Sei es im Kindesalter mit Räuber und Gendarm (oder ähnlichem), sei es in der Jugend mit Videospielen oder Softair, sei es im Erwachsenenalter mit Videospielen oder Paintball. Das zeichnet sich auch auf reale Kriege ab: die meisten Soldaten sind Männer. Liegt das am Typ des männlichen Wesens? Oder ist die "andere" Erziehung mittlerweile in die weiblichen Erb-DNA "eingeflossen"? Wohl kaum.

Natürlich, es gibt heutzutage eine Menge weiblicher Spieler - der Großteil davon beschäftigt sich allerdings mit Sims und Co. Wenn man diese Gruppe nun weglässt, spielen die meisten davon lieber Sachen wie Heroes oder auch Black & White, weniger jedoch gibt es "ballernde" Mädchen/Frauen.

Okay, zurück von der m/w Theorie zur Grundfrage: anscheinend hat Gewalt, vor allem Kriege, einen gewissen Anziehungsgrad auf den Homo Sapiens. Warum auch gibt es so viele Kriegserfahrene, die vom Krieg schwärmen? Sind diese Menschen einfach nur krank im Kopf, oder ginge es jedem so, der einmal den "Thrill" des Krieges, des Einsatzes, der Gefahr "geschmeckt hat"? Wie Dod schon sagte, es scheint die Ästhetik zu sein - aber die Ästhetik des Krieges oder doch eher die der rohen Gewalt?

Bei all solchem ist es wohl kein Wunder, wenn Spieleentwickler das Konzept aufschnappen, und uns gegen Geld eine (ob gute oder schlechte, authentische oder non-authentische) Simulation des Krieges liefern - immerhin können sie gut Geld damit machen. Das jedoch führt wiederum zur Grundfrage bzw. einer Abwandlung davon: "Warum sind wir alle (bzw. viele von uns) so kriegsgeil?"
"The writer Kurt Vonnegut has said: 'We are what we pretend to be, so we must be careful what we pretend to be' - which upsets me, because it means there's a lot of people out there pretending to be dickheads and doing a very good job of it." - Khyan

Beitrag » 14. Okt 2007 21:45 #5

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MullersKuh
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Beitrag von MullersKuh »

Mhmmmm, erstens hat man ja außer am PC nicht mal eben so die Möglichkeit, großkalibrige Waffen in die Hand zu nehmen und damit zu tun, was man will. Zweiens ist es ja auch irgendwo Agressionsabbau (auch wenn es keiner glauben mag). Für mich zählt aber auch irgendwo der Taktische Aspekt, gut bei Spielen wie Serious Sam fällt der taktische Aspekt weg, da überwiegt dann der Agressionsabbau.

Beitrag » 14. Okt 2007 22:44 #6

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Rodon
versteckt seine Spiele nicht
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Beitrag von Rodon »

Ich denke mal einfach, dass Shooter ungemein motivieren, da man nicht so viel falsch machen kann wie in einem Strategiespiel beispielsweise. Tot? Dann eben mal schnell geklickt, gerespawnt und auf geht's in die nächste Runde. Außerdem hat man in diesem Genre am ehesten das Gefühl, die völlige Kontrolle über seine Spielfigur zu haben. Darüber hinaus ist das Spielziel schnell und einfach zu erlernen, man wird aber trotzdem immer wieder mit neuen Situationen konfrontiert. Soviel zu Multiplayer-Modus.
Im Einzelspielermodus kommt dann meistens noch die Komponente dazu, dass in den Blockbuster-Shootern meist eine mit Bombast gefüllte Atmosphäre aufgebaut wird und man einfach dieses Mittendrin-Feeling hat. Das gibt's so in keinem anderen Genre. Auch die Identifkation mit der Spielfigur ist so hoch wie nirgendwo anders, blickt man doch durch "seine" Augen. Meistens sind Shooter ja auch von der Levelgestaltung recht abwechslungsreich, das ist auch noch mal ein Pluspunkt.
Hier gibt es demnächst wieder eine aufregende Signatur zu sehen.

Beitrag » 14. Okt 2007 22:53 #7

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Roger
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Beitrag von Roger »

World Domination Tour 2007/2008
-Hausskeptiker-

Beitrag » 25. Okt 2007 16:14 #8

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5(1
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Beitrag von 5(1 »

Ich denke, dass wir nicht kriegsgeil sind, wir lieben nur Waffen und Technologien und wollen gewinnen :)

Beitrag » 25. Okt 2007 18:10 #9

Azzi
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Beitrag von Azzi »

Der Mann kann seine Gene nicht verleugnen, und von den Genen ist er nunmal ein Jäger.
Deswegen faszinieren die meisten von uns (Männern) auch Gewalt, Action und Kriege irgendwie, egal ob man diese ablehnt oder nicht.

Da wir unsern Jägertrieb heute nicht mehr ausleben können, spielen wir halt Actionspiele oder schauen solche Filme oder betreiben oft Risikosportarten^^
Zuletzt geändert von Azzi am 25. Okt 2007 18:10, insgesamt 1-mal geändert.

Beitrag » 1. Nov 2007 02:58 #10

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5(1
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Beitrag von 5(1 »

[quote=Azzi]

Da wir unsern Jägertrieb heute nicht mehr ausleben können, spielen wir halt Actionspiele oder schauen solche Filme oder betreiben oft Risikosportarten^^[/quote]

Und was ist dann in den >4000 Jahren zwischen Steinzeit und Moderne passiert?

Beitrag » 1. Nov 2007 05:51 #11

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Despair
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Beitrag von Despair »

[quote=5(1][quote=Azzi]

Da wir unsern Jägertrieb heute nicht mehr ausleben können, spielen wir halt Actionspiele oder schauen solche Filme oder betreiben oft Risikosportarten^^[/quote]

Und was ist dann in den >4000 Jahren zwischen Steinzeit und Moderne passiert?[/quote]

Es wurden Videospiele und der Fernseher erfunden... ;)

Beitrag » 1. Nov 2007 10:39 #12

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gun
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Beitrag von gun »

[quote=5(1][quote=Azzi]

Da wir unsern Jägertrieb heute nicht mehr ausleben können, spielen wir halt Actionspiele oder schauen solche Filme oder betreiben oft Risikosportarten^^[/quote]

Und was ist dann in den >4000 Jahren zwischen Steinzeit und Moderne passiert?[/quote]
Bis ins angehede 20. Jahrhundert haben sich die Menschen in Kriegen immernoch die Köpfe eingeschlagen. Gut, das tun sie heute auch noch, nur auf eine etwas andere, personalsparendere Art und Weise als im Mittelalter oder zu Napoleons zeiten.
Dann gabs die Geländespiele und heute töten wir Pixel und Polygone.
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"Es geht darum, wer die Information kontrolliert, nicht wo sie liegt." US-Richter zu Clouddaten

Beitrag » 1. Nov 2007 12:48 #13

Gast

Beitrag von Gast »

Hi,
ich würde auch sagen, das es wirklich tief in uns drin sitzt, das wir "jagen" wollen. Und einer der einfachsten Mittel dieses Gefühl auszuleben ist nun mal ein PC. Ich für meinen Teil habe auch auch schon realitätsnahere Sachen ausprobiert. Ich war schon oft in einem Schuss-Simulator der deutschen Bundeswehr. Mit ECHTEN Waffen die aber zum Glück nicht scharf waren... nur am PC angeschlossen sozusagen. Aber ich wette nicht sehr viele von euch wissen wie schwer so ein Teil wirklich ist. Ich habe schon schwere Kriegswaffen und sogar Panzerfäuste getragen. Und es ist wirklich ganz anders als die das immer im Film oder in PC-Spielen darstellen. Nach dem Motto: Links und rechts ein dickes MG und durch Lager rennen..... das geht in Wirklichkeit nicht :ugly:
Ich glaube einfach das uns das Gefühl der Macht um Leben(auch wenns nur um Pixel geht) und Tod zu entscheiden. Und zu beweisen das ich der bessere bin ;)

MFG
hammerhead

edit: und ihr müsstet mal selber fühlen wie anstrengend es ist auf dem Bauch mit einem schweren MG zu schießen. Nach 20min tut euch der Rücken ganz schön weh :p
Zuletzt geändert von Gast am 1. Nov 2007 12:48, insgesamt 1-mal geändert.

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