Re: Zuletzt durchgespielt / kommt nun dran
Verfasst: 21. Aug 2017 20:56
Nach etwas über 7 Stunden hab ich jetzt Hellblade: Senua's Sacrifice beendet.
Hellblade war wirklich eins der Spiele, auf die ich unglaublich gespannt war, bevor es rauskam. Es ist der nächste Wurf von Ninja Theory, die bereits mit dem letzten Devil May Cry-Teil bewiesen haben, dass sie in der Lage sind großartige Levels zu designen und ein solides Kampfsystem zu entwickeln. Und da sich bei Hellblade alles um die Hauptcharakterin Senua, die an einer Psychose leidet, dreht, war ich gleich doppelt gespannt, denn das ist ein Charakter wie man ihn vermutlich noch nie zuvor in der Spielegeschichte gesehen hat. Ich hatte kaum Gameplay-Material angeschaut bevor ich das Spiel gekauft habe und nur ein paar der Trailer angesehen, die mich begeistert haben, insbesondere was das Sounddesign angeht.
Wenn man Hellblade dann erstmal startet, braucht man erstmal ein wenig Geduld, denn man wird von einer ziemlich langen Filmsequenz begrüßt. Allgemein ist das Spiel sicherlich nichts für Leute, die nach dem nächsten Dark Souls suchen oder nach einem stark actionlastigen Spiel. Das ist Hellblade nämlich nicht. Viel Zeit bringt man damit zu, einfach nur zu laufen, hier und da müssen Rätsel gelöst werden, die aber nie sonderlich schwierig sind und ab und an kommt man an eine Stelle, bei der es dann tatsächlich zum Kampf kommt. Doch die Kämpfe sind nur hier und da im Spiel und man bringt sicher nicht die meiste Zeit des Spiels mit Kämpfen zu. Als ich begonnen habe und auf die ersten Rätsel getroffen bin und festgestellt habe, dass sich diese gerade zu Beginn immer wieder wiederholen, war ich ziemlich genervt, muss ich sagen. Dazu muss man sagen, dass das Feuer-Gebiet der schwächste Teil des Spiels ist, sobald man das hinter sich hat geht es in allen Belangen steil bergauf. Die Rätsel werden abwechslungsreicher, auch wenn eine Art von Rätsel immer und immer wieder vorkommt, was aber wie ich später begriffen habe im Setting verankert ist und durchaus Sinn macht, wenn man mehr über Senua und ihre Krankheit lernt und je weiter ich im Spiel fortgeschritten bin, desto mehr hat mich Hellblade gepackt. Es startet langsam doch steigert es sich wirklich extrem und es entwickelt sich zu einem unglaublich guten Spiel, das mich absolut nicht enttäuscht hat.
Während des gesamten Spiels merkt man, dass Ninja Theory unglaublich viel Aufwand aufgebracht hat um Senuas Psychose darzustellen und zwar auf eine Art, dass es nicht cool wirkt oder lustig, sondern als Hölle auf Erden für die Person. Gleichzeitig wurde viel nachgeforscht wie bei den Kelten, Senua ist eine Keltin, mit soetwas umgegangen worden ist und das wurde alles mit in die Story eingebaut. Das fand ich sehr überzeugend. Man kommt dabei nicht umhin, zu erwähnen, dass Hellblade eines der Spiele mit dem vermutlich beeindruckendsten Sounddesign ist, das ich je erlebt habe. Das Spiel holt wirklich alles aus einem 5.1 Soundsystem und wer so etwas nicht hat, sollte das Spiel unbedingt mit Kopfhörern spielen, denn es ist einfach nur umwerfend. Fast ununterbrochen hört Senua Stimmen, mal links, mal rechts, mal wandern sie hierhin und dorthin, mal flüstern sie, mal schreien sie, lachen, helfen oder helfen eben nicht. Das System wurde insbesondere sehr spannend ins Kampfsystem mit eingebaut, denn wie es immer ist in einem 3rd-Person Spiel sieht man nicht was hinter sich ist. Da man aber von Gegnergruppen angegriffen wird, fällt einem öfters mal jemand in den Rücken. Die Stimmen schreien dann eine Warnung und man weiß, dass gleich ein Angriff von hinten kommen wird. Das ist toll gelöst. Auch die restlichen Effekte die die Psychose unterstreichen sollen, Überbelichtungen, viele der Rätsel und so weiter und so fort sind sehr gut gelungen und geben Hellblade einen sehr eigenen Look und ein ganz besonderes Gefühl.
Das Kampfsystem ist eigentlich relativ simpel, wird aber im späteren Verlauf durchaus anspruchsvoll. Man kann viel lernen dabei und es macht durchaus Spaß. Es gibt leider nicht sonderlich viele unterschiedliche Gegnertypen, allerdings reichen diejenigen, die es gibt, um für Abwechslung zu sorgen. Für weitere Abwechslung sorgen dann die Bosskämpfe, die meiner Meinung nach sehr gelungen sind und ich hatte immer wieder ein richtig gutes Gefühl, wenn ich sie abgeschlossen hatte. Auch hier war der erste der Schwächste und von da an geht es nur bergauf. Wichtig ist vor den Kämpfen einmal in die Steuerung zu schauen, denn Hellblade hat kein Tutorial und so habe ich die ersten paar Stunden die Kämpfe hinter mich gebracht ohne zu wissen dass man parieren kann. Auch dass der letzte Bosskampf so ein Ende nimmt wie er nimmt, hat mich ziemlich fasziniert und ist durchaus mutig von Ninja Theory. Mir hat es gefallen, manch anderen wird es vielleicht nicht gefallen.
Die Geschichte die in Hellblade erzählt wird ist ... verwirrend zuerst und auch im späteren Verlauf noch. Man puzzelt sich die Stücke zusammen, doch es ist sicher keine einfache Geschichte. Nichts desto trotz ist sie gut und wird auch sehr gut erzählt. Mich hat sie gefesselt und ich habe viel mit Senua mitgefiebert und gelitten. Insbesondere (und auch hier muss ich dem Test bei GamersGlobal widersprechen) ist Senua ein großartiger Charakter und ich würde mir mehr Charaktere wünschen wie sie. Bei GamersGlobal heißt es Senua wäre "ersetzbar-blass". Das kann ich absolut nicht sagen, denn schlussendlich ist Senua eine Heldin mit toller Hintergrundgeschichte und auch während dem Spiel bildet sich ihr Charakter immer wieder heraus. Das passiert aber eben nicht in Dialogen wo sie toll auftreten kann, denn Senua ist alleine, doch immer wieder hört man in den Stimmen ihre eigene Angst heraus, ihre Wut oder ihre Verzweiflung. Das sind Gefühle, die so kaum ein Computerspiel-Charakter ähnlich glaubhaft erlebt hat wie Senua es tut, in meinen Augen zumindest.
Alles in allem muss ich sagen, hat Hellblade mich wirklich begeistert. Es ist ein tolles Spiel, das sicher nicht für jeden ist, manch einen wird es langweilen oder auch nerven. Mich hat es gepackt und mitgerissen und darüber bin ich sehr froh. Ich bin gespannt was Ninja Theory als nächstes macht. Mit Hellblade haben sie gezeigt, dass sie einzigartige Spiele entwickeln können und ein Studio sind, das auf eigenen Beinen stehen kann. Toll!
PS: Ich habe zwar einige Bilder gemacht, allerdings hat GOG Galaxy, die kaputt gemacht beim Speichern Daher gibt es keine Screenshots von mir. Schade
Hellblade war wirklich eins der Spiele, auf die ich unglaublich gespannt war, bevor es rauskam. Es ist der nächste Wurf von Ninja Theory, die bereits mit dem letzten Devil May Cry-Teil bewiesen haben, dass sie in der Lage sind großartige Levels zu designen und ein solides Kampfsystem zu entwickeln. Und da sich bei Hellblade alles um die Hauptcharakterin Senua, die an einer Psychose leidet, dreht, war ich gleich doppelt gespannt, denn das ist ein Charakter wie man ihn vermutlich noch nie zuvor in der Spielegeschichte gesehen hat. Ich hatte kaum Gameplay-Material angeschaut bevor ich das Spiel gekauft habe und nur ein paar der Trailer angesehen, die mich begeistert haben, insbesondere was das Sounddesign angeht.
Wenn man Hellblade dann erstmal startet, braucht man erstmal ein wenig Geduld, denn man wird von einer ziemlich langen Filmsequenz begrüßt. Allgemein ist das Spiel sicherlich nichts für Leute, die nach dem nächsten Dark Souls suchen oder nach einem stark actionlastigen Spiel. Das ist Hellblade nämlich nicht. Viel Zeit bringt man damit zu, einfach nur zu laufen, hier und da müssen Rätsel gelöst werden, die aber nie sonderlich schwierig sind und ab und an kommt man an eine Stelle, bei der es dann tatsächlich zum Kampf kommt. Doch die Kämpfe sind nur hier und da im Spiel und man bringt sicher nicht die meiste Zeit des Spiels mit Kämpfen zu. Als ich begonnen habe und auf die ersten Rätsel getroffen bin und festgestellt habe, dass sich diese gerade zu Beginn immer wieder wiederholen, war ich ziemlich genervt, muss ich sagen. Dazu muss man sagen, dass das Feuer-Gebiet der schwächste Teil des Spiels ist, sobald man das hinter sich hat geht es in allen Belangen steil bergauf. Die Rätsel werden abwechslungsreicher, auch wenn eine Art von Rätsel immer und immer wieder vorkommt, was aber wie ich später begriffen habe im Setting verankert ist und durchaus Sinn macht, wenn man mehr über Senua und ihre Krankheit lernt und je weiter ich im Spiel fortgeschritten bin, desto mehr hat mich Hellblade gepackt. Es startet langsam doch steigert es sich wirklich extrem und es entwickelt sich zu einem unglaublich guten Spiel, das mich absolut nicht enttäuscht hat.
Während des gesamten Spiels merkt man, dass Ninja Theory unglaublich viel Aufwand aufgebracht hat um Senuas Psychose darzustellen und zwar auf eine Art, dass es nicht cool wirkt oder lustig, sondern als Hölle auf Erden für die Person. Gleichzeitig wurde viel nachgeforscht wie bei den Kelten, Senua ist eine Keltin, mit soetwas umgegangen worden ist und das wurde alles mit in die Story eingebaut. Das fand ich sehr überzeugend. Man kommt dabei nicht umhin, zu erwähnen, dass Hellblade eines der Spiele mit dem vermutlich beeindruckendsten Sounddesign ist, das ich je erlebt habe. Das Spiel holt wirklich alles aus einem 5.1 Soundsystem und wer so etwas nicht hat, sollte das Spiel unbedingt mit Kopfhörern spielen, denn es ist einfach nur umwerfend. Fast ununterbrochen hört Senua Stimmen, mal links, mal rechts, mal wandern sie hierhin und dorthin, mal flüstern sie, mal schreien sie, lachen, helfen oder helfen eben nicht. Das System wurde insbesondere sehr spannend ins Kampfsystem mit eingebaut, denn wie es immer ist in einem 3rd-Person Spiel sieht man nicht was hinter sich ist. Da man aber von Gegnergruppen angegriffen wird, fällt einem öfters mal jemand in den Rücken. Die Stimmen schreien dann eine Warnung und man weiß, dass gleich ein Angriff von hinten kommen wird. Das ist toll gelöst. Auch die restlichen Effekte die die Psychose unterstreichen sollen, Überbelichtungen, viele der Rätsel und so weiter und so fort sind sehr gut gelungen und geben Hellblade einen sehr eigenen Look und ein ganz besonderes Gefühl.
Das Kampfsystem ist eigentlich relativ simpel, wird aber im späteren Verlauf durchaus anspruchsvoll. Man kann viel lernen dabei und es macht durchaus Spaß. Es gibt leider nicht sonderlich viele unterschiedliche Gegnertypen, allerdings reichen diejenigen, die es gibt, um für Abwechslung zu sorgen. Für weitere Abwechslung sorgen dann die Bosskämpfe, die meiner Meinung nach sehr gelungen sind und ich hatte immer wieder ein richtig gutes Gefühl, wenn ich sie abgeschlossen hatte. Auch hier war der erste der Schwächste und von da an geht es nur bergauf. Wichtig ist vor den Kämpfen einmal in die Steuerung zu schauen, denn Hellblade hat kein Tutorial und so habe ich die ersten paar Stunden die Kämpfe hinter mich gebracht ohne zu wissen dass man parieren kann. Auch dass der letzte Bosskampf so ein Ende nimmt wie er nimmt, hat mich ziemlich fasziniert und ist durchaus mutig von Ninja Theory. Mir hat es gefallen, manch anderen wird es vielleicht nicht gefallen.
Die Geschichte die in Hellblade erzählt wird ist ... verwirrend zuerst und auch im späteren Verlauf noch. Man puzzelt sich die Stücke zusammen, doch es ist sicher keine einfache Geschichte. Nichts desto trotz ist sie gut und wird auch sehr gut erzählt. Mich hat sie gefesselt und ich habe viel mit Senua mitgefiebert und gelitten. Insbesondere (und auch hier muss ich dem Test bei GamersGlobal widersprechen) ist Senua ein großartiger Charakter und ich würde mir mehr Charaktere wünschen wie sie. Bei GamersGlobal heißt es Senua wäre "ersetzbar-blass". Das kann ich absolut nicht sagen, denn schlussendlich ist Senua eine Heldin mit toller Hintergrundgeschichte und auch während dem Spiel bildet sich ihr Charakter immer wieder heraus. Das passiert aber eben nicht in Dialogen wo sie toll auftreten kann, denn Senua ist alleine, doch immer wieder hört man in den Stimmen ihre eigene Angst heraus, ihre Wut oder ihre Verzweiflung. Das sind Gefühle, die so kaum ein Computerspiel-Charakter ähnlich glaubhaft erlebt hat wie Senua es tut, in meinen Augen zumindest.
Alles in allem muss ich sagen, hat Hellblade mich wirklich begeistert. Es ist ein tolles Spiel, das sicher nicht für jeden ist, manch einen wird es langweilen oder auch nerven. Mich hat es gepackt und mitgerissen und darüber bin ich sehr froh. Ich bin gespannt was Ninja Theory als nächstes macht. Mit Hellblade haben sie gezeigt, dass sie einzigartige Spiele entwickeln können und ein Studio sind, das auf eigenen Beinen stehen kann. Toll!
PS: Ich habe zwar einige Bilder gemacht, allerdings hat GOG Galaxy, die kaputt gemacht beim Speichern Daher gibt es keine Screenshots von mir. Schade