Och, ich habe schon die eine oder andere Perle darunter gefunden und auch sehr lange gespielt. Chrome, Chaser, Aquanox sind nur ein paar Beispiele. Aber kaufen tue ich Hefte deswegen eher selten.
Tja.. das denken sicher viele, aber es ist, denke ich, doch ein starkes Kaufargument ... wenn auch vielleicht nur unterschwellig oder unbewusst. Da kommt dann automatisch die "Geiz ist geil"-Denke ins Spiel.
Fakt ist halt, dass sich die Verlage durch die Vollversionen einen erheblichen zusätzlichen Kostenaufwand aufhalsen mussten. Ich sage mussten, denn nachdem die Vollversions-Katze einmal aus dem Sack war, gab's für keinen der Marktteilnehmer ein Zurück mehr. Wer weiterhin dabei sein wollte, musste den Lesern sowas bieten. Dazu kommt dann noch der Einbruch bei den Anzeigen-Erlösen. Wenn ich dran denke, was früher für Anzeigen-Kunden in den Heften waren (Zigaretten, Bier, Spieleversender ... heute: Porno-MMS-Anbieter und Klingelton-Gedöns).
Ich hab's glaub ich schon mal erwähnt, aber man muss sich halt nur mal anschauen, wie das früher war. Da gab's Vollversions-Hefte wie etwa eines, an das ich mich gerade erinnere.. ein LucasArts-Heft von Magna-Media mit einigen der damals schon alten Flightsims auf CD ... Battlehawks 1942, Their finest Hour und so. Das Heft war mega-dünn, enthielt quasi nur gekürzte Anleitungen für die Spiele und kostete um die 15 Mark (oder sogar knapp 20?). Wenn diese Art der Verwertung so weiter gegangen wäre, und das ganze nicht auf die "Komplett-Gratis auf der Heft-CD/DVD"-Schiene gegangen wäre, ginge es den Verlagen heute sicher deutlich besser.
Der Witz an der Sache ist ja nun auch der, dass alte Spiele entweder als Low-Low-Budget gekauft werden können, oder - noch "besser" - gratis aber illegal aus dem Netz gezogen werden können. Im Grunde genommen *braucht* also niemand Vollversionen auf Heft-DVDs ... die Teile sollten eigentlich nur als zusätzlicher Kaufanreiz für ein Heft dienen, aber auf mittlere bis lange Sicht ging dieser Schuss, gerade für die kleineren Verlage, schwer nach hinten los.
Die Vollversionen sind natürlich auch einer der Gründe, warum die PCPP derart hohe Verluste eingefahren hat. Und als dann mal probehalber versucht wurde, mit der PCPP-Basic eine billigere Alternative ohne Vollversion anzubieten, lag die in den Regalen wie Blei. Solange auch nur ein Verlag regelmäßig Vollversionen anbietet, müssen die anderen halt mitziehen. Es gab zwar immer mal wieder Versuche, sich dahingehend abzusprechen, dass Schluss ist mit den VV, aber bei derart harter Kokurrenz kann man ja keinem Mitbewerber 100%ig vertrauen. Und IIRC hat sich Springer sowieso konsequent geweigert, auf die VV zu verzichten selbst wenn's alle anderen auch gemacht hätten.
E.