Thief (2014)
gespielt auf: PC (Steam) mit i5-4670K, 16 GB RAM und AMD Radeon R390 Nitro 8GB in FullHD und vollen Details. Lief flüssig.
Spielzeit: 11 h
Schon vor zwei Jahren kam ein neues Thief raus, hört einfach auf den Namen "Thief". Ihr spielt den Dieb Garrett in einem fiktiven Städtchen, was sich zeitlich irgendwie zwischen Mittelalter und 18/19. Jahrhundert eingliedert. Es gibt zwar viele Nicht-Feuerlampen und sowas wie Strom, aber keine Feuerwaffen oder ähnliches. Garrett selbst setzt auf Knüppel und Pfeil und Bogen. Die Pfeile gibt es allerdings in vielen tödlichen und nicht tödlichen Varianten, Wasserpfeil inklusive. Das Spiel ist ein Stealth-Shooter, anders als in Splinter Cell geht es aber u.a. darum eine Leute um ihre unnötigen Lasten und Kulturgegenstände zu erleitern. Quasi der virtuelle Vorgriff zu Silbermonds' "Leichtes Gepäck"-Song.
Die Story könnt ihr euch dann selbst anschauen, da sag ich nur ein wenig zu: ich fand sie nicht so besonders, was der Grund oder die Ursache war, dass ich die nicht so richtig verfolgt habe.
Die Spannung des Spiels wird durch das: sieht er mich, geht alles gut und husch und weg, eines Diebes erzeugt. Dabei hilft die tolle Grafik (Stand: 2014!) und der wirklich gute Sound enorm. Die Atmosphäre ist toll. Weniger toll ist, dass die Schritte selbst im Drehen so leicht verzögert kommen und ich öfters dachte, wer läuft denn da. Die KI kommentiert in kleineren (Selbst-)Gesprächen die Welt und ihre Laune. Die ist fast immer mies^^. Oft ist die KI recht clever, sucht nach Ursachen für Geräusche, offene Türen und getöteten/betäubten Hunden/Vögeln (mein Gott, sind Vögel nervig) und schaut sich um. Natürlich wird irgendwann wieder alles i.O., sowas wie Alarmstufen gibt es nicht (zumindest auf meinem Schwierigkeitsgrad so in der Mitte der Skala).
Kommen wir zum weniger coolen Teil. Ich finde einfach keinen Reiz dadrin, wie in jedem Spiel, auch die hinterste Ecke auszukundschaften und so entgehen mir natürlich in so einem Spiel massiv Wertgegenstände und Gold. Was sich in schlechterer Ausrüstung und Fähigkeitspunkten niederschlägt. Macht aber nichts, war trotzdem gut schaffbar. Die Option sich durchzu"ballern" hat man natürlich schon irgendwie, ist aber ungleich teurer und mühsamer. Gleichzeitig ist es mMn nicht so spaßig, bei einem Schreibtisch alle 8 Schubladen einzeln anzusprechen, E zu drücken und dann soweiter, um noch das nächste Titenfass für 4Gold zu finden. Schnarch. Aber vielleicht bin ich da bei einem Thief einfach falsch.
Was leider unerwartet nervig war, ist die Steuerung. Im Prinzip ganz eingängig und teilweise ziemlich intuitiv, z.B. zum Öffnen der Tür E drücken und beim Schauen durchs Schlüsselloch E drücken und halten. Aber wieso ich mit R im Nahkampf zuhauen muss, KO-Schlagen (heimlich) dann mit Q und mit V ausweichen, dass soll mir mal einer erklären. Da kann ich die Maus fast ignorieren, nutze sie doch fast nur zum Umschauen und Zielen mit dem Bogen und Abbrechen (Rechtsklick) von Aktionen. Wie wärs da ein Nahkampf + KO-Schlagen Kombi Tästchen gewesen?
Kann man allerdings auch irgendwie alles anpassen, ändert nur am Grundproblem nichts. Die Aktionen, besonders Springen klappt einfach oft nicht. Da bin ich unzählige Male in den Tod gesprungen, weil es jetzt doch nicht springen will oder an Kanten verharrt, über die er jetzt doch nicht so gerne springen will, weil er entschieden hat, der Sprung ist zu weit oder er springt doch nicht. Gott der Diebe, ist das nervig.
Hat man jemanden KO geschlagen und der liegt so rum, kann man ihn mit E-Halten trangen. Soweit so gut, beim Aufheben der Wertsachen am Gürtel kollidiert es dann allerdings manchmal, wenn man soweit kommt, selten geht Garrett auch einfach in der nächsten Ecke in Deckung. Ich verlange ja gar nicht, dass es so Idioten sicher wie in Enslaved, letzten Prince of Persia-Teil oder AC-Teilen wird, aber ein bisschen flüssiger darf es schon sein. Apropo Spiele in 3rd-Person-Ansicht. Die nimmt Garrett bei Rohrklettereien auch gerne ein, passt irgendwie so gar nicht, die 1st-Person-Ansicht ist immerhin sonst der Standard, in 3rd-Person dreht die Kamera ziemlich frei, kurz man sieht nichts mehr.
Weiterer kleiner Kritikpunkt: mit so Mini-QTEs oder Tastenhämmern versucht man die Ladezeit zu kaschieren, die zwischen manchen Abschnitten ist. Dann muss man zum Öffnen eines Fenster plötzlich E-Halten und danach zum Aufbrechen E-Tippen und dann kommt man durch. Das wiederholt sich mit ähnlichen Dingen (Balken wegdrücken) sehr sehr oft und ist irgendwie einfach nur noch öde.
Nebenaufträge o.ä. und Stadterkunden hätte es auch noch eine gute Anzahl gegeben, auf die hab allerdings verzichtet.
7/10