Zuletzt durchgespielt / kommt nun dran

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Beitrag » 7. Jan 2020 22:11 #3201

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Rumple
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Re: Zuletzt durchgespielt / kommt nun dran

Beitrag von Rumple »

Darksiders 3

Wie schon bei den Vorgängern wurde munter aus anderen Spielen geklaut. Dieses Mal war Dark Souls das offensichtlichste Vorbild. Gelungen ist es nicht wirklich.

Story verläuft mal wieder parallel zu den Geschehnissen der beiden Vorgänger, dieses Mal spielt man Fury, die die sieben Todsünden vernichten soll. An Waffen gibt es ne Peitsche und 4 "Hollows", die im Verlauf des Spiels erlernt werden. Die schalten dann Spezialfähigkeiten und jeweils eine bestimmte Waffe frei.

Den unnötigen Loot aus dem Vorgänger hat man glücklicherweise wieder gestrichen, wobei es immer noch ein paar Items zu sammeln gibt um Ausrüstung zu verbessern.

Statt ner Open World ist es wieder eine schlauchartige offenere Welt, ähnlich wie bei Dark Souls. Ohne dabei aber an die Klasse von Dark Souls heranzukommen, was teils auch daran liegt, dass man die Rätsel beibehalten hat und bestimmte Gegenden nur mit bestimmten Fähigkeiten betreten werden können. Während bei Dark Souls die komplette Welt ineinander verzahnt ist und man schnell von einem Ort an den anderen gelangt, klappt's bei Darksiders nur mit Teleportation. Die Abkürzungen, die man öffnen kann sind oftmals ziemlich nutzlos.

Das Kampfsystem ist auch nicht gelungen, wobei ich nicht das nachträglich eingefügte klassische System sondern das "richtige" genutzt hatte. Der Mix aus Hack n' Slash und Dark Souls-Kampf funktioniert für mich nicht wirklich gut. Kombis nutzen bringt wenig, weil dann durch die Effekte der Attacken die Angriffe des Gegners wesentlich schlechter vorhergesehen werden können. Bei einer Spezialfähigkeit, bei der Wirbelstürme auf die Gegner geschickt werden, ist es fast unmöglich bevorstehende Angriffe zu erkennen. Sonderlich viele Kombinationen gibt es auch nicht. Das ist nichts halbes und nichts ganzes. Man fühlt sich im Gegensatz zu den Vorgängern auch wesentlich schwächer, was beim Setting irgendwie unpassend ist.

Auch sonst hapert es an vielen Ecken und Kanten. Einer der Bosskämpfe ist unfassbar nervig, weil der Gegner in der ersten Phase dauert wegrennt, andere Gegner tötet und sich dadurch heilt. Ich musste ihm dauernd hinterherrennen, damit ich ihn kloppen kann.

Dennoch hat es mich irgendwie unterhalten. Die Darksiders-Spiele sind für mich ein guilty pleasure, obwohl sie spielerisch und erzählerisch doch ziemlich generisch und nicht immer besonders gut sind.

Als Soulslike kann ich das Spiel nicht wirklich empfehlen. Fans der Serie können aber mal im Sale reingucken.

Beitrag » 31. Jan 2020 21:34 #3202

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The Gravedagokck
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Re: Zuletzt durchgespielt / kommt nun dran

Beitrag von The Gravedagokck »

Borderlands 3 - 8,5/10
Das Review enthält Spoiler zu "Borderlands 2"!
Der dritte Teil der Serie (und das vierte bzw. fünfte Spiel der Story, "Pre-Sequel" und "Tales from..." eingerechnet) fängt eigentlich genau da an, wo seine Shooter-Vorgänger aufgehört haben. Nachdem man in Teil 2 das Vault Network entdeckt hat, das offenbart, dass es nicht nur auf Pandora Vaults gibt, fliegt man mit der bekannten Stadt Sanctuary, die nun ein Raumschiff ist, im All umher und darf ein Dutzend Planeten, die jeweils diverse Locations haben, besichtigen und trifft, wie man es schon aus den Vorgängern kennt, auf allerlei bekannte Gesichter, von NPCs der Vorgängerspiele bis hin zu den Vault Huntern, die man in eben jenen gespielt hat.
Die Story ist recht cool, mit Troy und Tyreen Calypso hat man zwei neue, unsympathische Antagonisten und natürlich darf auch Handsome Jack nochmal einen kleinen Reprise geben, denn er hat den 2. Teil ja schließlich mit der Handlung rund um ihn und das Eridium so stark vom ersten abgehoben.
Apropos erster Teil, die Story schlägt auch dorthin wieder eine Brücke, aber ich verrate natürlich nicht was. Wenn man die Spiele direkt hintereinander spielt, sollte man auf jeden Fall einige Aha-Momente bekommen. Da ich leider immer nur alle paar Jahre einen Teil gespielt habe, musste ich oft nachgucken, ob ich die Charaktere bereits kennen sollte oder nicht. Aber auch ohne Kenntnis der Vorgänger macht das Spiel immer noch Spaß.
Warum? Weil die Story für Menschen, denen Story nicht wichtig ist, auch egal sein kann, denn "Borderlands 3" ist ein Loot-Shooter und lebt von der selben Mechanik wie die "Diablo"-Teile, nämlich: den Charakter immer weiter aufrüsten und das möglichst perfekte Build zu erschaffen. Dabei kann man den Schwierigkeitsgrad nach dem ersten Durchspielen anpassen, was die Wahrscheinlichkeit auf raren Loot immer weiter erhöht (auch hier: "Diablo III" lässt grüßen).
Ansonsten tut sich spielerisch zu den Vorgängern nicht viel, was aber auch nichts macht, da Gearbox die Spielmechanik ohnehin schon nahezu perfektioniert hat.
Daher gibt's auch eine ähnliche Note wie für die Vorgänger. Was das Spiel mit einem halben Punkt mehr zu dem besten Teil der Serie macht sind die abwechlsungsreichen Locations, der einstellbare Schwierigkeitsgrad (ein Novum in der Serie), dadurch der niedrigere Frustfaktor und, dass man nicht durch alle Welten 1000x durch muss, nur um wieder eine neue Gegend zu finden. Insgesamt: tolles Spiel, ich hab den Season Pass, also kommen ein Paar DLCs noch auf mich zu (den "Handsome Jackpot" habe ich schon durch) und ich freue mich, wie's dann wohl weitergeht.
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Beitrag » 1. Feb 2020 17:10 #3203

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SierraLeon
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Re: Zuletzt durchgespielt / kommt nun dran

Beitrag von SierraLeon »

Ich hab gerade einen Durchlauf von Vampire: The Masquerade - Coteries of New York mit dem Brujah beendet.Was für ein übertriebener Name :ugly:

Ich bin ein riesiger Vampire-Fan, wie vielleicht manche hier schon bemerkt haben, gleich doppelt seit die fünfte Edition rausgekommen ist, die ich persönlich einfach großartig finde. Es war also abzusehen, dass Coteries of New York früher oder später in meine Bibliothek wandert und gespielt wird. Nachdem das nun geschehen ist, weiß ich nicht wirklich wie ich das ganze einordnen soll. Am Ende des Tages ist Coteries of New York eher eine Visual Novel als ein Spiel, was in Ordnung ist, wenn der Grafikstil, die Charaktere und die Story sowie der Schreibstil gut sind.

Der große Pluspunkt für Coteries of New York sind der Grafikstil und die Charaktere. Alle Charaktere sind schön gezeichnet, die Hintergründe sind alle Stimmungsvoll und passend animiert und werden akkustisch entsprechend unterstrichen. Die Charaktere die ihr trefft sind allesamt toll, auch wenn ich mir gewünscht hätte, dass sie besser ausgebaut werden noch. Eure künftigen Klüngelmitglieder sind allesamt spannend und haben durchaus Tiefgang und eigene Ambitionen, allerdings hätte ich mir gewünscht mehr Zeit noch mit ihnen verbringen zu können. Auch die restlichen Charaktere fangen einen gewissen Flair sehr gut ein. Wirken sympathisch aber gleichzeitig gruselig und man hat immer wieder das Gefühl, das jeder seine eigenen Machenschaffen verfolgt. Das ist eine wundervolle Ausführung von dem wie ich Vampire: The Masquerade auch immer gesehen habe, von daher freut es mich sehr.

Was die Story angeht, ist Coteries of New York etwas zwiegespalten. Zum einen versucht es Leute, die keine Ahnung von Vampire: The Masquerade haben einzufangen und sie in die Position zu bringen um die Intrigen und Motivationen sowie das Vampirsein zu verstehen. Auf der anderen Seite möchten sie auch das fortgeschrittene Drama, das das Spiel ausmacht einfangen und zu einem umfangreichen Höhepunkt führen. Beides zusammen zu bringen ist extrem schwierig und gelingt den Entwicklern auch nicht so wirklich, was zu einiger Frustration führt, insbesondere was das Ende angeht. Die Story läuft extrem geradlinig ab, was extrem Schade ist. Es ist natürlich ganz nett, zu sehen dass das Spiel kein Problem damit hat, euch zu töten, wenn ihr euch zu Beginn einfach dumm aufführt, auf der anderen Seite baut es den Konflikt Camarilla gegen Anarchen auf und gibt euch das Gefühl als könntet ihr zwischen den beiden wählen, lässt euch aber am Ende doch nur Camarilla sein. Außerdem unterschlägt es tiefergehende Punkte abseits von Hunger nach Blut, die das Vampirsein ausmachen. Es gibt euch einen Charakter, der seine Menschlichkeit verloren hat, bedroht euch jedoch zum Beispiel nie damit, die eure zu verlieren - egal was ihr tut. Es spielt mit dem Gedanken, dass das Sonnenlicht oder Feuer tödlich für Vampire sind, bedroht euch aber nie damit. Es spricht von dem Tier, zwingt euch aber nicht sich damit auseinander zu setzen (zumindest so wie ich es gesehen habe). Das ist ziemlich Schade im Großen und Ganzen.

Das größte Problem meiner Meinung nach, sind jedoch die namensgebenden Coteries, also die Klüngel von New York. Das Spiel beauftragt euch gleich zu Beginn, euer eigenes Klüngel aufzubauen - in Ordnung, klingt toll, Strength in numbers und so. Euch werden mehrere Kandidaten vorgeschlagen, die ihr kennenlernen könnt und mit ihnen zusammen Aufgaben bestehen könnt und sie euch schließlich genug vertrauen um sich eurem Klüngel anzuschließen. Klingt super! Aber das wars dann! Eine Dame, die sich meinem Klüngel angeschlossen hat, hab ich nie wieder gesehen danach, die anderen beiden haben mir einmal kurz ausgeholfen und Ende. Warum zur Hölle sollte ich dieses Klüngel denn aufbauen, wenn die Story sie dann am Ende einfach außen vorlässt? Ihr könnt doch nicht einfach euer Spiel nach den Klüngeln benennen und das Hauptspiel dazu machen, euch ein Klüngel aufzustellen nur damit das dann völlig für nichts und wieder nichts war.

Das Spiel begeht weitere kleinere Fehler: Es führt coole, starke Charaktere ein, einflussreich und super gemacht für die Story und vergisst sie zum Ende dann einfach. Warum? Das sind Charaktere, deren Aufgabe es ist möglichst viel mitzubekommen was in der Stadt vorgeht und sie ignorieren diesen super wichtigen Vorgang einfach? Uff.

Alles in allem ist Coteries of New York sicher eine ganz nette Geschichte, aber leider keine großartige Geschichte. Es gibt viele kleinere Frustrationen, auch wenn immer wieder spannende Stellen mit dabei sind. Das Spiel vergeudet leider viel seines Potentials, was sehr schade ist.

Beitrag » 1. Feb 2020 20:44 #3204

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The Gravedagokck
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Re: Zuletzt durchgespielt / kommt nun dran

Beitrag von The Gravedagokck »

The Walking Dead: The final Season - 9,5/10
Huiiii, damit hätte ich nach der etwas schwächeren, dritten Staffel ja nun nicht mehr gerechnet, insbesondere auch, weil das Spiel ja quasi notgedrungen mitten im Entwicklungsprozess den Entwickler gewechselt hat, da Telltale ja geschlossen wurde.
Man springt etwa 3 Jahre in die Zukunft nach Staffel 3 und hat demzufolge mit einer fast erwachsenen Clementine, die man hier wieder spielen darf, und einem fünf- bis sechsjährigen AJ zu tun, die wie gewohnt weiter ums Überleben kämpfen. Dabei trifft man dann relativ schnell auf eine neue Gruppe, welche endlich wieder Charaktere bietet, die man lieben oder hassen kann. Auch die Antagonisten sind dieses Mal wieder fieser, die Entscheidungen, die man treffen muss, fühlen sich brutal an und Telltale / Skybound haben es gut hingekriegt, dass Clementine quasi die Rolle, die Lee in der 1. Staffel hatte, mit AJ reprised, ohne sich dabei zu wiederholen. Allerdings gibt es auch einige schöne Anspielungen auf die tolle 1. Staffel und irgendwann, wenn mein Pile of Shame mal gesunken ist, will ich nochmal alle 4 Spiele hintereinander spielen.
Es wurde auf jeden Fall alles richtig gemacht, denn im Vergleich zu der mittlerweile ja recht belanglosen Serie haben die Videospiele nun wirklich ein fulminantes Finale gefunden.
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Beitrag » 4. Feb 2020 15:01 #3205

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The Gravedagokck
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Re: Zuletzt durchgespielt / kommt nun dran

Beitrag von The Gravedagokck »

Deadly Premonition: Director's Cut - 4,5/10
Was war das denn? :ugly:
Das Spiel, das wohl so eine Art Action-Adventure darstellen soll, hat genau einen Pluspunkt: eine interessante (wobei etwas vorhersehbare, zumindest in den Grundzügen) Story mit skurrilen Charakteren, die einen manchmal echt verwirren können. Wenn diese Story in einem Spiel á la "Heavy Rain" erzählt worden wäre, würde das hier ein richtig gutes Spiel sein.
Den rein vom Eindruck her spielt sich "Deadly Premonition" wie ein Mix aus "Heavy Rain" und "L.A. Noire", aber reicht an beide um Längen nicht heran. Ich zähle an dieser Stelle mal auf, warum:
- die Grafik sieht aus wie von 2002, wobei die verwaschenen Texturen der Umgebungen damals schon schlecht ausgesehen hätten. Das Spiel ist aber von 2010 bzw. der Director's Cut sogar von 2013.
- die Steuerung ist der schlechteste Konsolenport, den ich je gespielt habe. Schießereien sind schwergängig, Zielen braucht viel Geduld und laufen kann man beim Schießen sowieso schonmal nicht. Fahrphysik gibt's nicht.
- Die Nebenquests müssen gesucht werden, sind komplett belanglos und die Vorteile, die man durch sie bekommt, braucht man nicht.
- Die Welt ist absolut langweilig gestaltet.
- Die Spielmechanik ist repetetiv.
- Es stürzt dauernd ab und dank des Checkpoint-Systems darf man dann teils Bosskämpfe etc. nochmal machen.
Also, wer eine interessante Story (der gebe ich mal 8 Punkte) verpackt in einem Kackspiel (Gameplay kriegt 1 Punkt) erleben möchte, der kann sich gerne mal heranwagen. Der Rest kann sich die Videosequenzen besser bei YouTube angucken, da sollte man das auch ganz gut vermittelt bekommen.
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Beitrag » 4. Feb 2020 20:11 #3206

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BlackDead
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Re: Zuletzt durchgespielt / kommt nun dran

Beitrag von BlackDead »

Für mich immer noch das beste schlechte Spiel was ich kenne und hätte schon mal wieder Bock drauf. :ugly:
Nicht wahr Zach?

Beitrag » 4. Feb 2020 20:44 #3207

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gun
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Re: Zuletzt durchgespielt / kommt nun dran

Beitrag von gun »

Hast du schon mal Into the Dark gespielt? :ugly:
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Beitrag » 4. Feb 2020 21:19 #3208

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Rumple
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Re: Zuletzt durchgespielt / kommt nun dran

Beitrag von Rumple »

BlackDead hat geschrieben: 4. Feb 2020 20:11 ...
Nicht wahr Zach?
Ich heiße nicht Zach!

Beitrag » 5. Feb 2020 13:59 #3209

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The Gravedagokck
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Re: Zuletzt durchgespielt / kommt nun dran

Beitrag von The Gravedagokck »

BlackDead hat geschrieben: 4. Feb 2020 20:11 Für mich immer noch das beste schlechte Spiel was ich kenne und hätte schon mal wieder Bock drauf. :ugly:
Nicht wahr Zach?
Mein Kaffee heute morgen hat mir verraten, dass ich das Spiel wohl nicht noch ein 2. Mal spielen werde. :uglycoffee:
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Beitrag » 21. Feb 2020 10:14 #3210

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Re: Zuletzt durchgespielt / kommt nun dran

Beitrag von Rumple »

Monster Boy and the Cursed Kingdom

Ein klassisches Metroidvania. Die Einwohner des Königreichs werden in Tiere verwandelt und man muss sie retten. Dabei sammelt man im Laufe des Spiels div. Tiergestalten, die alle neue Fähigkeiten bieten.

Die Platformer-Elemente, die zum Endboss führten fand ich etwas nervig. Der Endboss war dann doch vergleichsweise einfach. Die Steuerung fand ich manchmal etwas sperrig.

Alles in allem aber ein unterhaltsames Spiel. Zum Vollpreis würde ich es nicht kaufen, aber im Sale kann man da zugreifen, wenn man das Genre mag.

Vampire: The Masquerade – Coteries of New York

Eine Visual Novel im WoD-Universum.

Ich kenne die WoD hauptsächlich durch die V:tM: Redemption und V:tM: Bloodlines sowie durch eine handvoll P&P-Runden, die schlecht durch mich geleitet wurden. :ugly:

Dennoch würde ich sagen, dass die Atmosphäre gut einfangen wird. Das wirkte für mich auch etwas wie ein Einstiegsabenteuer um Leute in die WoD einzuführen. Allerdings ist die Story zu gehetzt und die Charaktere bleiben auf der Strecke. Das Ende kam mir zu abrupt, man hat nicht wirklich viel Zeit sich mit den NPCs auseinanderzusetzen und mehr über sie zu erfahren. Ich hätte gerne noch ein paar Nebenquests fertig gespielt, aber das ging dann auch nicht mehr.

Beitrag » 23. Feb 2020 20:28 #3211

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Rumple
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Re: Zuletzt durchgespielt / kommt nun dran

Beitrag von Rumple »

The Pedestrian

Ein schön gemachter Puzzle-Platformer. Man begleitet ein Strichmännchen durch eine Stadt und bewegt sich dabei durch Straßenschilder.

Die Platformer-Elemente stehen dabei eher im Hintergrund, der Puzzleanteil überwiegt. Man muss verschiedene durch Türen und Leiter verbinden und so dem Strichmännchen neue Wege eröffnen. Die Puzzles sind gut gemacht, wobei ich das letzte größere Puzzle etwas nerviger fand, weil's mit nerviger Lauferei verbunden war.

Lohnt sich! :teach:

Beitrag » 25. Feb 2020 00:33 #3212

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The Gravedagokck
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Re: Zuletzt durchgespielt / kommt nun dran

Beitrag von The Gravedagokck »

Baldur's Gate: Enhanced Edition - 8/10
Okay, vielleicht hätte ich anstelle von "Planescape: Torment" lieber mit "Baldur's Gate" anfangen sollen, denn das Spiel ist für jemanden, dessen anspruchsvollste Party-RPG-Erfahrung bisher "Dragon Age: Origins" war, durchaus zugänglicher. Ich habe, wie der Titel ja sagt, die Enhanced Edition gespielt, welche das Add-On "Tales from the Sword Coast" mit einbezieht, einige Verbesserungen dem Gameplay und der Grafik hinzufügt. Zusätzlich war das neu programmierte Add-On "Siege of Dragonspear" bei mir auch gleich mit drin, sodass ich insgesamt für all diese Sachen circa 60 Stunden in den Titel gesteckt habe (GOG zeigt etwas weniger an, weil eine längere Gamingsession mal mit einem Rechnerabsturz endete und Galaxy die Spielzeit nicht aufzeichnen konnte).
Storytechnisch entführt einen "Baldur's Gate" in die Forgotten Realms der D&D-Reihe. Man reist an der Sword Coast entlang, durch diverse Landschaften und Dörfer und besucht natürlich auch die dem Spiel seinen Namen gebende Stadt. Relativ fix wird klar, man ist kein normaler Mensch, es gab einen größeren Plan hinter dem Mord deines Ziehvaters und was ein gewisser Forenuser mit seinem Hamster damit zu tun hat, wissen nur die, die diesen Klassiker schon gespielt haben. Aber mal im Ernst: die Story ist eine erfrischend erdige Fantasy-Story mit sehr vielseitigen Charakteren, einem Haufen interessanter Nebenquests, sehr viel Lore, die aber größtenteils nur in Form von Büchern, die man lesen muss dargeboten wird, was ich irgendwann gelassen habe, weil ich ja (noch) nicht so tief im D&D-Universum drinstecke. Mir hat jedenfalls das Storytelling, das damals schon die Handschrift von Bioware trug (auch wenn das neue Add-On dann ja von Beamdog entwickelt wurde, was man aber nicht merkt, die haben echt einen super Job gemacht) viel Spaß gemacht. Natürlich würde ich mir eine durchgehende Dialogvertonung oder andere Annehmlichkeiten moderner Videospiele wünschen, aber im Gegensatz zum eingangs erwähnten "Planescape: Torment" sind die Dialoge hier auch nie so lang, dass man irgendwann das Interesse verliert und irgendwie auch spannender. Zudem machen die Kämpfe mehr Spaß.
Auch als Einsteiger ins D&D-Universum hat man relativ fix raus, wie das mit der Charaktererstellung geht, wie man seine Party zu befehlen hat und worauf man beim Level-up achten muss. Ich hab jedenfalls meinen menschlichen Fighter gut durch das Spiel bekommen und mir relativ schnell eine gute Party zusammengestellt, deren Protagonisten ich nur selten austauschen wollte.
Das Spiel insgesamt hat auf Grund seines Moralsystems und der vielen Optionen, die man so dargeboten bekommt, auf jeden Fall Wiederspielwert, den ich zwar erstmal der Zeit wegen nicht einlösen werde, allerdings hat "Baldur's Gate" mich überzeugt, wie cool Partyrollenspiele sein können, die nicht "Dragon Age" vorne drauf stehen haben.
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Beitrag » 29. Feb 2020 10:33 #3213

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SierraLeon
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Re: Zuletzt durchgespielt / kommt nun dran

Beitrag von SierraLeon »

Ich hab eine erste (und vermutlich letzte) Runde von Civilization VI kurz vor Schluss abgebrochen, zähl das aber als beendet, weil es für keinen meiner Gegner eine Möglichkeit gegeben hätte etwas gegen mich auszurichten und der Sieg nur noch benötigt hätte, dass ich noch durch 50 weitere Runden klicke.

Ich hab das Spiel inklusive der Gatherin Storm- und Rise & Fall-DLC als Japan gespielt. Civ hatte für mich schon immer super interessant geklungen: Bau deine eigenen Zivilisation auf, führ sie in die Richtung, die du willst und hab Spaß dabei. Klang für mich immer toll. Entsprechend habe ich vor langem mal Civ 4 ausprobiert, das konnte mich aber nicht packen. Civ 5 hab ich ebenfalls, und sogar 20 Stunden gespielt, wirklich gepackt hat es mich aber trotzdem nicht. Diesmal also Civ 6. Ich habe mehrmals angefangen und immer aufgehört, weil es technische Probleme hatte oder ich was interessanteres zu spielen hatte. Nun wollte ich mich aber nochmal hinsetzen und eine Kampagne vernünftig durchspielen. Technische Probleme hat es keine mehr ...

Aber es begeht die größte Sünde: Es ist langweilig - insbesondere im End-Game und es ist mir völlig unerklärlich wie die Civ-Reihe nach wie vor der absolute Vorreiter der 4X-Spiele sein kann. Die Langeweile hat viele Gründe:

1. Die einzelnen Völker spielen sich alle gleich, abgesehen von kleinen Perks hier und da. Warum gibt man den Völkern überhaupt reale Namen wenn sie sich alle gleich spielen, alle gleich entwickeln? Arabien sollte sich nicht genauso spielen wie Japan oder Deutschland, das ist Wahnsinn. Das bekommen die Endless-Spiele entschieden besser hin. Ich weiß, das sind zwei unterschiedliche Ansätze, aber für mich persönlich macht es das einfach nur trist und die Völker könnten genauso Rot, Blau, Grün und Gelb sein. Diese Gleichheit wird noch gravierender sobald man das Late-Game erreicht. Die einzelnen Perks haben nämlich meist Auswirkungen auf Mittelalter oder noch früher. Später sind alle einfach gleich geschaltet.

2. Das Spiel wird im End-Game einfach langweilig. Das End-Game gibt mir keine neuen Möglichkeiten oder so. Bei einem Total War: Warhammer erhalte ich je weiter ich voran komme neue Einheiten, die meine bisherigen ergänzen. Man wird keine Armee nur aus Drachen bauen, aber 1 oder 2 Drachen ergänzen bisherige Armeen, was dann zu weiteren Möglichkeiten führt. Bei Civ 6 ist das nicht der Fall: Die alten Einheiten werden einfach durch stärkere neue ersetzt und das wars. Einzige Ausnahme hierzu sind Flugzeuge ... und Atombomben, die aber auch nicht wirklich cool wirken. Ich war nie da gesessen und dachte mir: UUUUUH WIE COOOOOOOL! Anstatt dass das Spiel im End-Game also immer interessanter wird, weil man immer mehr Möglichkeiten hat, wird es immer langweiliger, weil die Runden immer länger dauern und man immer noch das gleiche macht, nur langsamer.

3. Das Spiel behält wichtige Informationen für sich. Klassisches Beispiel sind "Amenities", also Dinger die nötig sind um eure Bevölkerung glücklich zu machen. Die benötigten Amenities schwanken pro Stadt fröhlich hoch und runter. Allerdings sagt das Spiel nie, warum eine Stadt jetzt 6 Amenities braucht um glücklich zu sein. Warum braucht die Stadt manchmal nur 5? Warum manchmal 7? Es gibt den Zustand, dass die Bevölkerung irgendwann keinen Krieg mehr will. Warum seh ich nicht wann das der Fall ist? Das gleiche gilt mit Tourismus. Ich hab so und so viel Tourismus. Was bringt mir das? Wieviel Geld erhalte ich dadurch, erhalte ich überhaupt Geld? Und so weiter.

4. Die einzelnen Teile des Spiels wirken weitgehend voneinander losgelöst was dazu führt, das ihr einfach nur viele einzelne Stränge abarbeiten müsst. Das Top-Beispiel dafür ist das Religionssystem. Religiöse Einheiten interagieren so gut wie gar nicht mit echten Einheiten, tatsächlich bringt es auch nicht viel, wenn man eine mächtige Religion ist (oder das Spiel kommuniziert es wieder nur beschissen). Mit Japan habe ich Religion einfach komplett ignoriert. Immer mal wieder sind Einheiten diverser Religionen über mein Land gekommen und haben hier rumbekehrt, aber es hat nichts geändert ob meine Leute jetzt Protestantisch oder Taoistisch sind. Zuvor hatte ich mit den Arabern einen Religionsrun gemacht, der nur dazu geführt hat, dass ich halt noch auf Religion achten muss, gebracht hat es mir gefühlt nur sehr wenig. Wie kann das sein, dass sich ein superreligiöser Run, genauso anfühlt vom Spielerischen her, wie einer der komplett auf Wissenschaft ausgelegt ist?

5. Die Siegbedingungen sind laaaaangweilig. Ein diplomatischer Sieg verlangt, dass ihr 20 Diplomatiepunkte ansammelt. AHA! Wie bekommt ihr diese? Ihr bekommt sie halt einfach irgendwie. Ein Science-Sieg will dass ihr das Rennen ins Weltall gewinnt. Spannend! Aber am Ende ist es einfach nur ein ansammeln von mehr Wissenschaftspunkten und dann das bauen von viel Zeug. Und so geht es weiter! Das Spiel verlangt nichts wirklich schwieriges von mir, nur etwas das lange dauert. Bei einem Anno-Spiel muss ich dies oder jenes erreichen (viel Geld bekommen, viele Einwohner usw) ... das kommt aber mit immer komplizierter werdenden und umfassender werdenden Herausforderungen. Ich muss die Leute mit Waren versorgen, dafür muss ich neue Inseln bauen, Handel zwischen den Inseln betreiben und immer mehr Warenketten aufrecht erhalten, die untereinander Rohstoffe benötigen. Bei Civilization, bau ich eine Elektronikfabrik. Und dann vergess ich dass ich eine Elektronikfabrik gebaut hab, weil die macht einfach nur dass ich +2 Science und +2 Zahnräder hab. COOOOOOOOOL. nicht.

All das sorgt dafür, dass Civ einfach ein fades Erlebnis ist. Und während man zu Beginn noch am überlegen ist wohin man am besten die Städte baut, ist das später auch nicht mehr der Fall, weil es ist ja alles voll. Langweilig. Einfach nur langweilig. Sicher, das Spiel sieht hübsch aus, es lief bugfrei bei mir und ja die Idee das man das Land um die Stadt herum vollbaut ist cool. Aber am Ende ist es doch nichts besonderes.

Schade.

Beitrag » 29. Feb 2020 12:38 #3214

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Re: Zuletzt durchgespielt / kommt nun dran

Beitrag von gun »

SierraLeon hat geschrieben: 29. Feb 2020 10:33 Aber es begeht die größte Sünde: Es ist langweilig - insbesondere im End-Game und es ist mir völlig unerklärlich wie die Civ-Reihe nach wie vor der absolute Vorreiter der 4X-Spiele sein kann. Die Langeweile hat viele Gründe:
Der Vorreiter in diesem Bereich ist noch immer Alpha Centauri.
Civ ist nur das Größte (vermutlich auch weil eher einfach gehalten).

Die Völker spielen sich durch ihre immer wirkenden Boni durchaus unterschiedlich (noch mehr mit Addon und Völkern die nur auf dem Wasser bauen und so), das absolute Terraforming gibt viel Macht, die Völker haben deutlich unterschiedliche Persönlichkeiten. Außerdem erzählt das Spiel eine Story, die mit (durchaus starken) Auswirkungen auf die Spielwelt daher kommt.

Natürlich bleibt es im Herzen Civ und du hantierst nicht mit Warenketten. Aber wenn du irgendwann deine kompletten Bemühungen wie du die Welt umgestaltest umstellst, dann ist das mehr als Civ zu bieten hat.
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Beitrag » 29. Feb 2020 12:41 #3215

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Re: Zuletzt durchgespielt / kommt nun dran

Beitrag von SierraLeon »

gun hat geschrieben: 29. Feb 2020 12:38 Der Vorreiter in diesem Bereich ist noch immer Alpha Centauri.
Civ ist nur das Größte (vermutlich auch weil eher einfach gehalten).

Die Völker spielen sich durch ihre immer wirkenden Boni durchaus unterschiedlich (noch mehr mit Addon und Völkern die nur auf dem Wasser bauen und so), das absolute Terraforming gibt viel Macht, die Völker haben deutlich unterschiedliche Persönlichkeiten. Außerdem erzählt das Spiel eine Story, die mit (durchaus starken) Auswirkungen auf die Spielwelt daher kommt.

Natürlich bleibt es im Herzen Civ und du hantierst nicht mit Warenketten. Aber wenn du irgendwann deine kompletten Bemühungen wie du die Welt umgestaltest umstellst, dann ist das mehr als Civ zu bieten hat.
Ich meinte Vorreiter in Bezug auf: Die bekannteste 4X-Serie, die den meisten Hype bekommt für gewöhnlich. Danke für den Tipp mit Alpha Centauri :) Werd ich mal schauen!

Beitrag » 1. Mär 2020 16:23 #3216

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Re: Zuletzt durchgespielt / kommt nun dran

Beitrag von BlackDead »

Death Stranding

Hideo Kojima neuestes Werk ist wirklich ein eher eigenartiges Spielerlebnis was sicherlich nicht jeden gefallen wird aber doch bin ich froh dass es so was gibt.
Oftmals wird das Spiel als DHL Simulator verschrien was aber etwas zu kurz greift wie ich finde.
Ja es geht in den Spiel hauptsächlich darum Ware durch unwegsames Gelände von A nach B zu transportieren und hin und wieder steht einen die eigenwilligen Steuerung im Weg aber trotzdem hatten diese Spielmechaniken eine gewisse Sogwirkung auf mich und habe mich erwischt wie ich immer wieder Nebenaufgaben erledigt habe die zwar nicht viel bringen aber zur Ausweitung des Liefernetzwerks dienen.
Aber es ist dann doch ein befriedigendes Gefühl wenn man schwere Ware heil durch schwieriges Gelände gebracht hat.
Diese Ausweitung des Netzwerks waren für mich eine der Hauptreize den im Verlaufe des Spiels schaltet man immer mehr Werkzeuge frei die einen das Lieferleben erleichtern, z.b. Brücken, Fahrzeuge, Seilrutschen oder Waffen um sich gegen verschiedene Bedrohungen zu wehren. Aber hier kommt auch ein ganz besondere Kniff des Spiels zu tragen, man ist mehr oder weniger indirekt online mit anderen Spielern verbunden und kann beispielsweise deren aufgebauten Brücken über eine Schlucht nutzen was einen Leben erleichtert, das gilt natürlich auch für die eigenen aufgebauten Konstruktionen die von anderen Spielern benutzen werden, dafür gibt bzw. verteilt dann "Likes"" was spielerisch zwar nichts bringt aber anderseits ist es schon irgendwie nett wenn man irgendeine Konstruktion gebaut die von vielen anderen benutzt wurde und das ist sicherlich irgendein seltsamer Kommentar zu sozialen Medien. :ugly:
Die Handlung des Spiels und das ganze Szenario sind wirklich sehr seltsam und schräg und bietet viel Interpretationsspielraum aber das Ganze konnte mich nicht wirklich abholen obwohl ich sie recht fasziniert beobachtet habe aber sie ist sehr schön inszeniert. Misslungen fand ich dass viele Hintergrundinformationen der Spielwelt sich in Texten verbergen hier hätte ich Audioaufzeichnungen die man während einer Lieferung hören kann besser gefunden, ähnlich wie bei MGS5.
Wie schon erwähnt ist auch die Steuerung sehr gewöhnungsbedürftig und überladen, aufgrund der Spielmechanik muss man aufpassen dass man nicht umkippt und muss dafür immer wieder die Schultertasten betätigen und auch der direkte Weg wie man es vielleicht aus anderen Spielen kennt ist nicht immer sinnvoll weil man dort leichter ins Stolpern gerät was zu zerstörter Ware führt was in eine schlechte Bewertung resultiert.
Grafisch fand ich das Spiel äußert gut und Schauspieler wie Norman Reedus oder Mads Mikkelsen wurden extrem gut digitalisiert, auch der Soundtrack weiß zu überzeugen.

Trotz diverser Probleme hatte ich meinen Spaß mit diesen Spiel aber jeden empfehlen kann ich es nicht denn dafür ist letztendlich zu seltsam.

Beitrag » 1. Mär 2020 18:13 #3217

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The Gravedagokck
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Re: Zuletzt durchgespielt / kommt nun dran

Beitrag von The Gravedagokck »

Wolfenstein: Youngblood - 7,5/10
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Scheint so, als würden Machine Games und Bethesda bei der Reihenfolge "Hauptspiel -> Spin-Off -> Hauptspiel -> ..." bleiben, denn nach "Wolfenstein II" und vor (dem bereits angekündigten) "Wolfenstein III" kriegen wir mit "Wolfenstein: Youngblood" einen Ableger, bei dem man die Töchter von B.J. Blaskowicz im nazifizierten Paris spielt. Papi ist verschwunden, Töchter wollen Papi finden, nehmen coole Spezialanzüge und ballern einen Haufen Nazis weg.
So weit, so gut, das hat schon den beiden Hauptteilen und dem Ableger "The old Blood" tüchtig Spaß gemacht, warum reicht es dieses Mal dann nicht, um die 8 oder 9 Punkte zu knacken? Das liegt jedenfalls nicht an der lustigen Story, den tollen Umgebungen, der stimmigen Atmosphäre oder den weirden Charakteren. Das liegt eigentlich hauptsächlich daran, dass das Map-Recycling noch mehr ausgebaut wurde als im Vorgänger. Wo "The new Order" noch ein straighter, geradliniger Story-Shooter war, hatte "The new Colossus" schon das Problem, dass die Nebenquests ziemlich generisch waren und die Gebiete, durch die man sich immer wieder ballern musste, zu oft wiederholt wurden. "Youngblood" treibt das Ganze nun auf die Spitze und lässt einen bestimmt ein Dutzend Mal durch jedes Gebiet für eine Handvoll Varianten "bratz das weg und hol das-"Quests rennen, welche die Charaktere leveln und dadurch auch stärker machen.
Das Levelsystem ist ganz nett, aber ich persönlich hätte die Anzahl der zu lernenden Fähigkeiten reduziert und ein paar davon von Anfang an verfügbar gemacht, das hätte meine Motivation zu Beginn des Spiels auf jeden Fall noch steigern können.
Nichtsdestotrotz, wer "Wolfenstein" mag, wird auch mit "Youngblood" glücklich und alleine die Tatsache, dass die unzensierte Version in Deutschland zu kaufen ist, ist eigentlich ein großer Meilenstein, den es mit einem Kauf und einem Zock zu würdigen gilt.
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Beitrag » 8. Mär 2020 10:21 #3218

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BlackDead
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Re: Zuletzt durchgespielt / kommt nun dran

Beitrag von BlackDead »

Disco Elysium

Ein Detektiv Rollenspiel was sich wirklich nach einen Rollenspiel anfühlt auch wenn es eigentlich keine klassischen Spielmechaniken besitzt, eigentlich rennt man die meiste Zeit nur rum und redet mit Leuten aber das Spiel ist so wunderbar geschrieben dass es mir zu keinen Zeitpunkt langweilig wurde.
Das Spiel startet in einen zerstörten Hotelraum und spielt die Rolle eines Typen der gerade mit den schlimmst möglichen Kater aufwacht und ohne Gedächtnis, was zwar sehr klischeehaft ist aber sich gut als Aufhänger eignet um die Spielwelt kennenzulernen denn das Szenario des Spiels ist eine Art alternative Realität mit einer eigenen Historie die man nach und nach kennen lernen kann wenn man das möchte.
Kurz nach dem schmerzhaften Aufwachen stellt man fest dass man wohl ein Polizist ist der einen Mordfall eines gehängten Mannes aufklären muss der im Hinterhof des Hotels hängt.
Und hier beginnt langsam was dieses Spiel so besonders macht und das sind die vielen Dialoge, denn man befragt nicht nur alle möglichen NPCs sondern führt teilweise auch Gespräche mit seinen eigenen Gedankengängen.
Man hat die Option zum Teil wirklich wirre Dinge zu sagen und das formt nach und nach den eigenen Charakter, ob man jetzt einen strengen Polizisten mit faschistischen Zügen spielen möchte der in Selbstmitleid versinkt aber echt gut in Deduktion ist oder einen drogensüchtigen Kommunisten der alle seine Probleme mit Gewalt löst bleibt einen selbst überlassen. Die Auswahlmöglichkeiten bestehen und sie führen alle auf verschiedene Wege zum Ziel, der eigene Charakter wird einerseits durch die Skills die man Anfang auswählt bestimmt oder durch dass sogenannte Gedankenkabinett wo man durch bestimmte Dialoge verschiedene Gedankengänge freischalten kann die den Charakter formen und so bestimmte Dialogoptionen freischalten.
Die Fähigkeiten dienen dann dazu zu prüfen ob man bestimmten Tätigkeiten Erfolg hat, zum Beispiel irgendetwas schweres zu bewegen, jemanden zu überreden oder zu einer Schlussfolgerung zu kommen, ähnlich wie einen Pen and Paper RPG. Das wären auch die einzigen Spielmechaniken, es gibt keine Kämpfe zu bestehen oder selbst Rätsel zu lösen, das ist zwar etwas Schade hat mich aber letztendlich nicht allzu sehr gestört.
Wie schon erwähnt liegt die Stärke des Spiels im Text und den empfand ich als wirklich gut geschrieben aber man muss zwingend Englisch können und für mein Empfinden ist der Text auch etwas anspruchsvoller.
Grafisch ist der Still etwas gewöhnungsbedürftig aber insgesamt recht passend für das Spiel und der Soundtrack unterstreicht wunderbar die Atmosphäre des Spiels.
Kann das Spiel nur jeden empfehlen der mal etwas ungewöhnlicheres spielen möchte und wenn man nichts dagegen hat viel zu lesen.

Beitrag » 9. Mär 2020 19:14 #3219

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The Gravedagokck
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Re: Zuletzt durchgespielt / kommt nun dran

Beitrag von The Gravedagokck »

Life is strange 2 - 7,5/10
Irgendwie bin ich enttäuscht und das ist bei 'ner Wertung von 7,5 doch schon irgendwie seltsam, oder? Naja, lest am besten nochmal die Kritiken, die ich zu den beiden Vorgängern verfasst habe, dann könnt ihr vermutlich nachvollziehen warum diese "gute" Note mich zu diesem Satz hinreißen lässt.
Die Reise der beiden Diaz-Brüder ist ohne Frage emotional, mit toller Grafik ausgestattet, führt einen an ausgefallene, vielseitige Locations und die Episoden haben (bis auf Nummer 4) alle eine recht ordentliche Spielzeit.
Aber trotzdem bleibt nicht mehr, als eine durchschnittliche Geschichte mit einem überdurchschnittlichen Soundtrack und überdurchschnittlicher Inszenierung. Dontnod haben es, wie auch in Teil 1, total drauf, Atmosphäre zu kreieren. Aber was Teil 1 (und das fremdentwickelte "Before the Storm") so episch gemacht haben, war die Tatsache, dass ich mich total mit der Lebenswelt der Charaktere identifizieren konnte und mich selber aus meiner Teenie-Zeit oft wieder gefunden habe. Teil 2 startet (mit doch sehr forciertem) Drama, einer unlogischen Entscheidung und generell wirken die ganzen Dramaspitzen alle sehr konstruiert und "es muss ja weitergehen". Ich hätte mich gerne nach der 2. oder 3. Episode den Bullen gestellt und dann mal geschaut, was passiert. Geht natürlich nicht, die Jungs müssen weiter reisen.
Über die Story, die ihre tollen Momente hat, sag ich mal nix, denn erleben sollt ihr sie alle selber. Ein paar nette Anspielungen auf Arcadia Bay gibt es und natürlich taucht auch Captain Spirit auf, sonst hätte das gratis-Prequel ja keinen Sinn ergeben.
Meine Lieblingsepisoden sind Nr. 2 und 3, welche die coolsten Charaktere und das schönste Feeling haben. Alle anderen haben ihre Momente, aber das Ende lässt mich längst nicht so geschockt zurück wie das von dem 1. Teil und die Spannungskurve war auch deutlich flacher.
Ich will Max und Chloe zurück!
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Beitrag » 22. Mär 2020 16:36 #3220

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BlackDead
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Re: Zuletzt durchgespielt / kommt nun dran

Beitrag von BlackDead »

Sonic Forces 5/10

Das war wirklich nicht gut, habe es nur gespielt weil es bei PS Plus dabei und ich es mal ausprobieren wollte und zum Glück ist das Spiel auch nach 5 Stunden vorbei.
Ich war sowieso nie ein großer Freund der Sonic Spiele und dieser Titel konnte mich erst recht nicht überzeugen, alles steuert sich gefühlt recht ungenau und die Levels sind auch nicht besonders gut designt. Ständig kommt es zum Wechsel zwischen 2D und 3D Abschnitten und manchmal ist man wirklich nur wie auf Schienen unterwegs wo man nur das Gleis wechseln darf, dazu kommt noch dass alles viel zu leicht ist.
Die Besonderheit des Titel ist dass man sich seinen eigenen Avatar erstellen kann der eigene Levels hat oder manchmal mit Sonic unterwegs ist, man schaltet dann immerzu verschiedene Kleidungsstücke frei aber all dass ist nicht gerade motivierend.
Die Handlung beweget sich auf untersten Fanfiction Niveau und kam mir vor als würde sie von einen autistischen Sonic Fan stammen, besonders die Abschnitte die Abschnitten wo der eigene Avatar mit Sonic interagiert sind stark zum fremdschämen.
Dafür sieht es grafisch in manchen Abschnitten ganz ordentlich aus und auch der Soundtrack geht in Ordnung.
Empfehlen kann ich den Titel aber keinesfalls.

Beitrag » 24. Mär 2020 18:13 #3221

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gun
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Re: Zuletzt durchgespielt / kommt nun dran

Beitrag von gun »

Maize

Eigentlich so ne Art Walking Sim mit sehr leichter Rätselkost.
Nur WTF
Das Erkunden der Farm ist ja noch halbwegs merkwürdig. Sobald ich dann aber den Bunker des militärischen Experimentes betrete, den sprechenden Teddy Vladi zusammensetze (russischer Akzent, immer am mecker und kommentiert die Einrichtung treffend mit Idioten am Werk), mich durch die "Kommunikation" der Laborleiter lese (die absichtlich niemals zusammen in Dienst sind) und die Experimente treffe, dreht es vollkommen ab.
Das größte Problem dürfte sein, entweder man kann etwas mit dem durchaus albernen Humor anfange - oder halt nicht. Ich konnte es.


Door Kickers - Action Squad

Ein (recht blutiger) 2D Sidescrolling Shooter im SWAT-Bereich. Also mehr oder weniger.
Man nimmt sich einen von mehreren Charakteren, mit unterschiedlicher möglicher Ausrüstung und unterschiedlichen Skilltrees (der Typ mit der Schrotflinte wird unter Schwierigkeitsgrad "LOL" geführt), schießt sich durch die Level und rettet oder verhaftet ab und an mal wen. Die meisten knallt man aber über den Haufen.
Die ewige Jagd nach XP und Sternen (Ausrüstungskauf) kann etwas nervig sein, die (teilweise) recht unterschiedlichen Szenarien machen aber durchaus Laune und stellen durchaus unterschiedliche Anforderungen.
Grundlegend ein gut gemachtes 2D-Actionspiel, das mal die Reflexe und mal die Planung vordert.
"Man wird durch den Eintritt in eine christliche Partei genauso wenig anständig, wie man zum Auto wird, wenn man sich in eine Garage stellt. Richard Rogler
"Es geht darum, wer die Information kontrolliert, nicht wo sie liegt." US-Richter zu Clouddaten

Beitrag » 25. Mär 2020 22:25 #3222

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Crizzo
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Re: Zuletzt durchgespielt / kommt nun dran

Beitrag von Crizzo »

Wolfenstein II - The New Colossus
wolfenstein2.PNG
  • System PC -Internationale Version
  • Hohe Details, sehr konstante 60 fps
  • Spielzeit: 11 Stunden
  • Schwierigkeitsgrad: zu Beginn 3. von unten, ab ca. 6h einen reduziert
So, dann hätten wir mal das 1. Spiel in 2020 durchgespielt, sag ich mal.

Ich habe am Anfang mit dem 2. höchsten Schwierigkeitsgrad angefangen und dann nach ca. 6h um eine Stufe reduziert, einfach weil ich an manchen Stellen zu oft und immer und immer wieder gescheitert bin. Das liest nicht unbedingt an der Cleverness der Gegner, sondern an deren puren Masse und Feuerkraft. Besonders viel einstecken tut man nicht und gerade im Getümmel fällt es schwer noch mal eben einen Medipack oder Rüstung zu greifen, zwar liest man verschiedene Rüstungen o.ä. auch einfach auf, aber Medipacks auf einer Kiste, in der Ecke und Co muss man gezielt greifen. Was teilweise, besonders in Gegnerhaufen, Hektik und mit kleinen Zielen (z.B. die Axt nach dem Werfen greift man quasi nur nach dem Zufallsprinzip wieder auf) sehr fummelig wird und eine paar Anläufe braucht.

Dass das teilweise so umständlich ist, ist auch einer meiner Hauptkritikpunkte, vielleicht hab ich es auch nur falsch verstanden, aber das Prinzip wann genau er das jetzt automatisch aufliest und wann nicht, war mir nicht so richtig klar. Das einzelne Ansprechen der Items ist mitunter mühsam oder tödlich.

Die Gewaltdarstellung ist schon ziemlich krass, was da an Blut und Co mal durch die Gegend fliegt, holla...aber es ist ja nicht umsonst ab 18 und überdreht da natürlich auch absichtlich. Auch eher ungewohnt, dass hier überall Hakenkreuze und Hitler-Fotos etc. rumstehen, da war man von den letzten Jahren der "keine Nazisymbole in Spielen"-Politik gar nicht mehr gewohnt. Aber dann quasi in der Deutschen Version Hitler entfremden und den Antisemetismus komplett zu streichen, wollte ich mir nicht geben.

Mit den Levels bringen sie eine schöne Abwechslung rein, mal New Mexico, mal New Orleans, Neu York (sic!) und dann im Weltraum und in großen Anlagen, wo jeder James-Bond-Gegner blass vor Neid wird, hat schon was. Die Story könnt ihr euch mal selbst anschauen, ich fand es teilweise ein bisschen viel Zwischensequenzen, die einen zu lange auf dem Beifahrerplatz warten lassen. An einer Stelle hab ich 15min quasi nur ein paar Meter zu Fuß zurückgelegt und sonst nur Storyelemente, Briefing und Co angeschaut...uff.

Rumgelaufen bin ich für meinen Geschmack auch zu viel. Auf der Basis "Evas Hammer" war ich imho viel zu oft und hab irgendwas gesucht, nicht gefunden, nochmal gesucht und wieder nicht gefunden. :rolleyes: Auch in manchen Levels hab ich einige Minuten damit verbracht, in lauter sehr ähnlichen Gängen und Räumen einen Knick zu finden, durch den es dann weiter ging. Die Hinweis-Taste "G" war mir nicht von Anfang an bekannt und hilft leider manchmal auch nicht weiter.

An zwei Stellen hat mich das Spiel bzw. die NPCs mit ihren Kommentaren und die HUD Einblendung so verwirrt, dass ich dachte das Spiel hinge jetzt fest und habs neugestartet.

Ein paar mehr Waffen hätten mich noch gefreut, so ein Sniper-Gewehr oder Raketenwerfer wäre noch ganz cool gewesen. Die Waffen-Upgrades hätte ich jetzt allerdings nicht unbedingt gebraucht, größeres Magazin und Co war doch eher Spielerei.

Ich könnte jetzt noch oder auch schon der während der Story mit einem recht simplen, aber mühsamen Minispiel Enigma-Codes lösen und so eine Art Blacklist abarbeiten, wo man in bestimmten kleinen Levels (aus der Story bekannt) ein paar hohe Tiere der Nazis killen muss, aber so wirklich Benefit zieht man daraus jetzt nicht.

Und noch was, die Typen da in der Story und Crew, die haben ja ziemlich einen an der Murmel, kein Vergleich zu den Nazi-NPCs, aber relativ zum "Normalbürger" schon ordentlich.

tl;dr: Old schooliger Shooter mit heftiger Action, krasser Gewaltdarstellungen, knackigem Schwierigkeitsgrad und einigen kleineren Macken bezüglich Steuerung, KI und Leveldesign.

7/10
Das Leben ist wie ein Fahrrad. Man muß sich vorwärts bewegen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren.
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Beitrag » 27. Mär 2020 00:19 #3223

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SierraLeon
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Re: Zuletzt durchgespielt / kommt nun dran

Beitrag von SierraLeon »

Ich habe gerade eben Disco Elysium beendet.

Was für ein Spiel! Tatsächlich ist mir kein zweites auch nur vergleichbares Spiel bekannt. Sicher, es gibt andere Rollenspiele, es gibt auch andere textlastige Rollenspiele, aber nichts in dieser Art. Disco Elysium kommt so nah an die Singleplayer-Software-Version eines Pen & Paper Rollenspiels ran, wie es nur geht meiner Meinung nach.

Beginnen wir mit Oberflächlichkeiten: Disco Elysium ist kein schönes Spiel und will es auch gar nicht sein. Es hat keine tollen Vistas oder Momente wo man denkt: OH WOW IST DAS TOLL! All das gibt es nicht, stattdessen ist es ein Spiel das in einem Slum, in den Überresten eines lang vergangenen Kriegs, im Sumpf und in einem beinahe verlassenen Dorf spielt. Vom ersten Moment an, in dem euer Charakter in Unterhosen, auf dem Boden eines zerstörten Hotelzimmers aufwacht ist klar das hier nichts glamouröses auf euch zukommen wird. Und dieses Versprechen hält das Spiel, indem es diese Erbärmlichkeit und Verzweiflung in seiner Atmosphäre perfekt einfängt. Die Atmosphäre wird sowohl durch die Grafik unterstrichen. Sie ist sicher gewöhnungsbedürftig ist aber auf ihre Art großartig auf das Spiel abgestimmt. Das gleiche gilt für die Musik, auch sie braucht ein wenig, damit es Klick macht, aber auch sie passt perfekt. Die Sprecher sind perfekt und alles fließt in ein großes Ganzes zusammen. Wirklich beeindruckend, insbesondere für ein Erstlingswerk des Entwicklers. Trotz der schrecklichen, seltsamen "futuristischen Steampunk-ähnlichen"-Welt in der ihr euch befindet, macht es Spaß sich hier zu bewegen. Ja, die Welt ist trist und grau und trotzdem gibt es immer wieder etwas zu lachen, es gibt liebenswerte Charaktere, die mit ihren eigenen großen Problemen kämpfen, es gibt Gesprächsoptionen, die mich einfach immer zum Lachen gebracht haben und so weiter.

Was also tut ihr in Disco Elysium? Wenn man ehrlich und ganz objektiv ist: Nicht viel. Ihr klickt und euer Charakter läuft an die Stelle an die ihr geklickt habt, ihr klickt auf einen Gegenstand und euer Charakter interagiert mit diesem Gegenstand. Und ihr lest und unterhaltet euch. Während jedem Gespräch werden im Hintergrund fast dauerhaft auf eure unterschiedlichen Fähigkeiten gewürfelt und entsprechend entschieden welche Informationen ihr erhaltet. Gleichzeitig gibt es immer wieder Gesprächsoptionen, die tatsächliche Tests sind, bei denen also ebenfalls noch mal explizit gewürfelt wird ob ihr Erfolg habt oder nicht. Die meisten könnt ihr wiederholen, bei einigen wenigen (den roten) geht das nicht. Die einzelnen Fähigkeiten sind einer der Stars des Spiels. Jede Fähigkeit hat eine Stimme, die ihre Meinung äußert, die euch sagt was ihr tun sollt und so weiter. Immer wieder unterhaltet ihr euch mit den Stimmen dieser Fähigkeiten um so der Wahrheit auf die Spur zu kommen. Je stärker ihr eine Fähigkeit ausprägt, desto häufiger kommt sie zu Wort und desto stärker schiebt sie euren Charakter in eine bestimmte Richtung - allerdings ohne euch auf einen bestimmten Pfad zu zwingen. Dementsprechend gibt es viele unterschiedliche Ansätze Disco Elysium zu spielen, zu den Fähigkeiten kommen weitere Dinge, wie politische Ausrichtung und was für eine Art von Polizist ihr sein wollt (Sorry Cop, Boring Cop, Superstar Cop...). All das vermischt sich während den Dialogen (oder auch Monologen) mit den Meinungen anderer Charaktere und gibt einen bunten Mix. Das Spiel spielt sogar mit euren Erwartungen, indem es manchmal bestimmte Fähigkeiten einfach falsch liegen lässt da sie getäuscht werden.

Das zweite Highlight sind die Charaktere dieser Welt. So ziemlich jeder ist großartig geschrieben, liebenswert oder hassenswert. Ihre Meinungen euch gegenüber ändern sich im Laufe des Spiels, wenn ihr bestimmte Dinge tut und so entwickelt sich die ganze Welt um euch herum. Jeder der Charaktere ist einzigartig und wer zu beginn noch wie ein Klischee wirkt, wird ziemlich schnell zu einen viel-dimensionalen, glaubwürdigen Charakter. Das schließt übrigens auch euren eigenen Charakter mit ein: Zu Beginn wirkt er einfach nur wie ein Wrack, im Lauf der Zeit entwickelt er sich aber in eine Richtung die ihr vorgebt. Gerade dieser Fokus auf die unterschiedlichen Charaktere führt dazu, dass es trotz der eigentlich tristen Atmosphäre des Spiels immer wieder Momente gibt die wundervoll erscheinen obwohl es eigentlich nur Kleinigkeiten sind oder die zumindest mich persönlich tief berührt haben. Die völlig wertfreie Einstellung des Spiels gegenüber euren Entscheidungen hilft dem Spiel gewaltig weiter. Wenn ihr einen Faschistoiden Charakter spielen wollt, so lässt es euch das und bestraft euch nicht dafür, wenn ihr einen Kommunisten spielen wollt ebenso. Ihr wollt ein Superstarcop sein, natürlich. Es hat nie einen erhobenen Zeigefinger und trotzdem trägt es in sich eine Moral.

Schlussendlich kann man nicht umhin das überragende gute Writing des Spiels anzumerken. Hier und da gibt es ganz selten mal einen Rechtschreibfehler, aber das war es. Davon ab gibt es absurd viel Text, der durchgehend großartig geschrieben ist. Durch die Texte erhalten die Charaktere Tiefe und werden erst spannend. Es ist wirklich phänomenal.

Alles in allem bin ich sehr froh, dass ich Disco Elysium gespielt habe. Es ist ein tolles, großartiges Spiel. Nach Outer Wilds ist Disco Elysium die zweite einzigartige und phänomenale Spielerfahrung für mich dieses Jahr. So darf es gerne weiter gehen :)

Beitrag » 27. Mär 2020 18:32 #3224

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BlackDead
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Re: Zuletzt durchgespielt / kommt nun dran

Beitrag von BlackDead »

Sehr schön dass noch jemand hier das Spiel zu schätzen weiß. :)

Beitrag » 28. Mär 2020 18:24 #3225

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Rumple
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Re: Zuletzt durchgespielt / kommt nun dran

Beitrag von Rumple »

Doom Eternal.

Wenn man den Vorgänger gespielt hat, weiß man schon was einen erwartet. Ich hatte es auf dem zweithöchsten Schwierigkeitsgrad durchgespielt und es war gut machbar. Habe ca. 21 Stunden gebraucht, aber ich hatte auch alle Geheimnisse gesucht und manche Level nochmal gespielt.

Spielmechaniken wie Heilen durch Finisher, Munition aufladen mit Kettensägen wurden beibehalten. Man ist allerdings noch ein bisschen agiler, dadurch wird das Spiel natürlich auch noch etwas schneller. Laufen, "Dashen", Hüpfen oder sich an irgendwelchen Stangen durch das Level schleudern. Das meiste braucht man davon, wenn man überleben will. Teils gibt es auch Platforming-Passagen, die gingen eigentlich auch meist gut von der Hand.

Story gibt's auch, hat mich aber auch nicht interessiert. War mir zu umständlich dafür zig Codex-Seiten in einem umständlichen Menü durchzulesen. Dürften aber mehr Zwischensequenzen gewesen sein, als in Doom 2016. Hätte es meiner Meinung nach nach nicht gebraucht. Doom 2016 mochte ich, weil es gerade nicht so viel Geblabber gab.

Alles in allem ein wirklich toller Shooter, der viel Spaß gemacht hat.

Vom Kauf würde ich aktuell dennoch abraten. Wieso? Weil Bethesda scheiße ist. Das Spiel hat Always-On, auch im Singleplayer. Hatte ziemlich oft Verbindungsprobleme, was u.a. dazu führte, dass sich die Ladezeiten massiv verlängert hatten. Teils wurde ich auch mitten im Feuergefecht ins Menü geworfen, mit dem Hinweis dass es einen Verbindungsabbruch gab. :runter:

Ich weiß nicht ob's daran lag, dass es die Steam-Version war, aber Bethesda hatte ja schon bei Fallout 76 die eigene Unfähigkeit unter Beweis gestellt. Ich vermute also, dass es an Bethesda lag. Die es ja auch geschafft hatten, in der Bethesda-Store-Version versehentlich eine DRM-freie-Exe mitzuliefern. :ugly:

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