A Plague Tale - Requiem
- System: PC
- Settings: Ultra @ WQHD
- Schwierigkeitsgrad: Normal (Einfach und Schwer noch verfügbar; sowie New-Game+)
- Spielzeit: Circa 12-15h
Kurz zur Story von Teil 2: Amicia mit ihrem Bruder Hugo und ihrer Mutter, sowie dem "Lehrling" Lucas begleiten einen durch das 14. Jahrhundert in Frankreich. Der kleine Hugo ist was besonderes und auch besonders krank. Während seine Schwester Steine schleudernd mit ein paar Alkemie-Tricks und später einer Armbrust quasi der Beschützer des kleinen Hugo ist. Insgesamt ist das Spiel allerdings als Schleichspiel ausgelegt, für den offenen Kampf fehlt es oft an Feuerkraft und Personenanzahl. Die dennoch ab und zu auftretenden Kämpfe erfordern Deckung, Geduld und einen schlauen Einsatz des Equipments. Nervig ist da, wenn man einen Konter vermasselt, "saugen" einen die Gegner für den Niederschlag quasi heran und dann ist GameOver. Der nächste Checkpoint ist euer Freund.

Nicht so euer Freund ist die Technik abseits der tollen Grafik und des wirklich schönen Soundtracks. Die Welt ist einfach unfassbar atmosphärisch und wirklich sehr sehr schön gemacht. Nachteil an der Sache, die fehlende Man-Power beim Entwickler merkt man dabei an der Performance am PC, Nachladeruckler und geringe Frames selbst auf sehr ordentlichen Rechnern inklusive. Die Steuerung für Maus und Tastatur ist gelungen, wenige Probleme gibt es aber bei so verschiebbaren Karren. Die steuern sich imho gruselig. Auch blöd, wenn man mit NPCs redet oder manche Punkte auswählen soll, geht das oft nur von links oder rechts oder vorne, also darf man sich erst in Position bringen und drückt dann die Taste. Und am Gamepad wählt man aus den Waffen oder der Hand aus, da hab ich öfter mal die Schleuer verfehlt und einen wertvollen Pfeil verschossen, doof. Auch hatte ich insgesamt 3 Bugs, die das weiterspielen behindert haben. 2mal konnte er nur durch einen Neustart des Kapitels gelöst werden, 1mal kam nach einer Ewigkeit endlich ein Sprachfetzen, der offenbar die unsichtbare Wand gelöst hat.
Überhaupt ist das Spiel sehr linear, oft gibt es nur genau eine Lösung oder man kann sich überlegen, ob man die Wiese links oder rechts rum durchläuft. Die Welt ist sehr schön, aber eben nur eine einfache Kulisse. Wenn die NPCs auf einem Markt oder Camp ihren Satz gesagt haben, stehen die stummrum und reagieren nicht mal, wenn man sich anrempelt. Gerade neben Kisten, Karren und Co, stehen NPCs auch oft so im Weg, dass der Weg versperrt ist. Gibt eben nur den einen Weg.

Wie alle Stealth-Spiele gibt es gewisse Mechaniken, die man akzeptieren muss, sondern regt man sich quasi ständig auf. Ablenkung via Stein, geht nur in einer Situation (wenn man hohen Gras droht entdeckt zu werden), ansonsten muss man den Stein auf eine Kiste mit Metalkrams werfen oder einen kostbaren Tontopf opfern. Letzterer kann mit Teer, Feuer oder Anti-Feuer oder Rattenlockstoff befüllt werden. Die Fähigkeiten bzw. das weiter entwickeln oder Upgraden der Ausrüstung ist imho komplett fürn A... Dass hätte man sich komplett schenken können, so wirklich relevant die Verbesserungen eh nicht und da man, wenn man nicht der Über-Loot-Boy ist, eh nicht alles ausbaut, muss es sowieso immer ohne diese Teile gehen.
Wird man erwischt, stirbt man. Fällt man den Ratten zum Opfer, ist auch Ende im Gelände. Später gibt es dann noch einen Notfall-Modus, aber auch der ist endlich. Also startet man am letzten Checkpoint neu, manchmal kam ich so an Stellen raus, an denen war ich noch gar nicht. Nur weil ich kurz vorm Tod noch einen neuen Abschnitt getriggert hatte. Ein einziges Mal kam ich in brennedem Gras wieder raus...
Die NPCs, nicht Hugo der wird ja an der Hand genommen, sind übrigens recht clever, geben teilweise zu früh Hinweise was zu tun ist und werden beim entdeckt werden oft großzügig übersehen, was sonst auch sehr frustig wäre, weil sooo perfekt laufen die dem Spieler nicht hinterher. Die Funktionen der Begleiter sind auch recht nützlich, eine Fähigkeit wird allerdings in einem Level so oft benutzt, dass ich den Standard-Dialog wohl noch im Traum höre.

Die Story, die Atmosphäre, der stimmungsvolle Soundtrack und zuletzt die echt tolle Grafik motiviert zum weiterspielen. Ein gewissen Toleranz für Try&Error sollte man genauso mitbringen, wie Verständnis für ein Spiel ohne freies Speichern, was einen recht stark führt und dem Spieler immer wieder die Kontrolle wegnimmt. In manchen Kapiteln kracht und rummst es gewaltig, andere sind purer Strandurlaub mit Dialogen. Schöne Abwechslung. Andere Level dagegen sind so super eklig oder böse oder übel, das einem die Schmerzensschreie von Amicia schon zu den Ohren wieder rauskommt. Die USK hätte imho auch mit ab 18 nicht viel verkehrt gemacht. 1-2 Monate mehr Feintuning hätte dem Titel allerdings gut getan.
8/10