Es fühlt sich seltsam an, ein Spiel mit 12 Stunden Spielzeit an einem Wochenende durchzuspielen, wenn man sonst hauptsächlich 30+-Stunden-Brecher das Jahr über gespielt hat.

"Tell Me Why" ist gameplaytechnisch ein klassisches Dontnod-Spiel, wie es die LiS-Teile sind. Sprich, man läuft durch die Gegend, schaut sich allerlei Dinge an, initiiert Dialoge über diese und je nach dem, was man für kleinere oder größere Entscheidungen trifft, kann man den Lauf des Spiels und gewisse Nuancen beeinflussen. Die Story ist sehr stark, am Anfang dachte ich, es würde wirklich hauptsächlich um die LGBTQ+-Thematik gehen, aber diese ist sehr organisch in das Spiel eingebunden und kein Mittel zum Zweck, was mir sehr angenehm gefiel. Lediglich die Seitenhiebe in Richtung Klimakatastrophe fühlten sich etwas gewollt an, aber das ist ja auch nicht verkehrt. Jedenfalls hat mich die Geschichte gepackt.
Gewohnt sehr gut waren der Soundtrack, die Charaktere, die Stimmen von ebendiesen und auch die Grafik hat mir gefallen. Der Sprung zwischen wirklich gut aussehenden Charakteren und leichtem Comicstil, was z.B. Fotos etc. angeht, passt einfach gut zum Narrativ und Alaska sieht herrlich aus. Ich wäre am liebsten dort in der Hütte eingezogen.
Ich kann das Spiel allen empfehlen, die LiS und co. mochten.