Star Wars - Jedi Fallen Order
- PC (Steam)
- 1440p, maximale Details
- Schwierigkeitsgrad: Einfach und Mittel (Jedi-Ritter, Jedi-Meister; Story und einen Schweren gibt es auch noch)
- Spieldauer: 16,8h
Ein Spiel der verschenkten Potentiale und mit 2-3 sehr nervigen Design-Entscheidungen, was ich aber zum Glück trotzdem durchgespielt habe und so mit einem tollen, spektakulären Finale entlohnt wurde.
Man spielt den Schrottsammler Cal (woher kommt einem das nur bekannt vor), der auf einem Schrottplatz für Raumschiffe zusammen mit anderen armen Schweinen die Jedi-Kreutzer, Kanonenboote und Förderations-Schiffe nach den Klon-Kriegen auseinander nimmt (also nach Episode 3). Da er sich da nur versteckt und eigentlich ein Padawan war, der die große Säuberung überlebt hat, muss er bald von den Inquisitoren flüchten und begibt sich auf eine Schnitzeljagd von einem alten Jedi, um ein Holochron zu finden, in dem die Aufenthaltsorte der Kinder der Macht gespeichert sind. Also cruist man mit einer kleinen Crew durch die Galaxis.
Leider ist die Galaxis im Spiel ziemlich winzig, um nicht zu sagen: 4-5 Planeten groß. Wenn man sehr großzüigig zählt, dann sind es 6-7. Um dann die Spielzeit ein wenig zu strecken hat man sich dazu entschieden im Verlauf der Story gleich mehrfach zu besuchen. Was ein bisschen öde ist, weil man dann wirklich 1:1 an den gleichen Stellen auf 1:1 die gleichen Gegner trifft, zumindest meistens. Ist man dann irgendwo hingelaufen, muss man wieder zum Standard-Landeplatz der Raumschiffs den ganzen Mist zurücklaufen, mit mal mehr mal weniger nützlichen Abkürzungen, die man nach und nach freischalten kann. Was eine Krücke ist, um dieses Problem zu umschiffen.

- Auf dem Schrottplatz ganz am Anfang. Beeindruckende Bilder.
Eine weitere Krücke ist das Speichersystem. Es gibt wie den letzten drei Tomb Raider Spielen so Meditationskreise (aka Lagerfeuer^^). Dort kann man speichern/ausruhen, Fähigkeiten ausbilden (in einem zum Glück ziemlich vernünftigen und übersichtlichen Talentbaum, nicht so mies wie in Valhalla). Haken an der Sache: die sind oftmals sehr mies platziert, so dass man dann über die halbe Map wieder dahin laufen darf und alle Rechner respawnen. D.h. dann stehen die ganzen Leute schon wieder überall am gleichen Fleck. Bei jedem Versuch, bei Hin- und Rückweg...super nervig.
Insbesondere wenn keine "Soften-Speicherpunkte" zwischen besonderen Sprüngen, Kämpfen etc. gesetzt werden, scheitert man einem Boss-Gegner und rennt dann durch 3-7 andere NPCs oder klettert 5-10min zurück zum Bosskampf, um dann wieder zu scheitern. Denn der Schwierigkeitsgrad ist echt nicht ohnen. Hab ihn dann auf die 2. niedrigste Stufe korrigiert, weil mich das so aufgeregt hat.

- Nicht die letzte Inquisitorin, die einem ans Leder will.
Fähigkeiten kann man nicht alle erlangen, wirklich verskillen kann man sich auch nicht, aber das Leben ein bisschen leichter und schwerer machen, je nachdem was man so macht. So coole Lichtschwert-Manöver wie Jedi Knight 2/3 oder Mächte gibt es allerdings nicht. Mehr bodenständiger. Sein Lichtschwert, sein Poncho und die Lackierung vom Raumschiff kann man verändern. Lichtschwert ist noch i.O., alles andere ist imho unnötiger Mumpitz, der einen dazu verleiten soll die Planeten noch öfter, noch gründlicher zu durchsuchen...wer macht das denn freiwillig.
Am Ende, so die letzten 4 Stunden kriegt das Spiel aber die Kurve. Dathomir ist erfreulich abwechslungsreich und dann von der Story getrieben, kommt man zu unterschiedlichsten Schauplätzen und zu wirklich tollen Kämpfen und Gebäuden.

Wieso nicht gleich so? Was soll dieser Sammelmist und Pseudo-Open-World-Ansatz? Selbst die Speicherpunkte waren nicht mehr so nervig.
Die Entwickler sind offenbar auch große Rutschen Fans. Man rutscht quasi ständig und überall runter und muss ausweichen, springen und angreifen von da. Ka, ist aber okay gemacht.

- Eine fiese, riesen Fledermaus.
Noch ein bisschen zur Technik. Sieht super aus, die Lichtschwertkämpfe, Nebel, Dämpfe, Regen, Beleuchtung und Blastergeschosse und Explosionen, tolle Sache. Dabei läuft das Spiel erfreuliche 120/144fps (gibt keine unlimited, aber halt 30, 60, 90, 120 und 144fps; doof für 165 Hz Besitzer). Bricht allerdings ab und zu deutlich ein. Ich vermute das liegt am Streaming, auf die M.2 SSD verschoben, kam es nicht mehr so deutlich vor. Aber davor selbst in Aufzügen plötzlich starke Einbrüche, wo es vorher mit Effekten total toll lief. Dabei hat man schon so komische Kriech-Spalte eingesetzt, um mit diesem nutzlosen Spielelement die Ladezeiten zu kaschieren, die es dann nämlich nur noch beim "Respawn" gibt.
Am Ende wohlwollende 6 Punkte. Da wäre deutlich mehr drin gewesen. Ohne Star Wars Backround hätte ich nach 6-7h spätestens aufgehört, so bin ich eben doch noch durchgeflitzt. Wer dann auch mit dem Setting nichts anfangen kann, sollte was anderes spielen. Da gibt es andere Spiele mit Schwertkampf und Co, die mehr bocken.
6/10